und Kurt T. waren laut Staatsanwaltschaft die wichtigsten Komplizen der Testamentsfälscher Jürgen H. und Norbert Sch. Beide arbeiteten in der Außerstreitabteilung des Bezirksgerichts Dornbirn. Kurt T. war dort Kanzleileiter, Clemens M. arbeitete als Rechtspfleger. Clemens M. wird vorgeworfen, in mehreren Fällen über die Fälschung von Testamenten Bescheid gewusst zu haben und diese trotzdem weiter verarbeitet zu haben. Zu seinen Aktivitäten zählten u. a. die Manipulationen von Dokumentenverzeichnissen, Einantwortungen betrügerisch erworbener Verlassenschaften, die Abweisung von Klagen rechtmäßiger Erben. Laut Anklageschrift ließ er sich willig in die geplanten und ausgeführten Taten von Jürgen H., Norbert Sch. und Walter M. einbinden und nahm in der für ihn vorgesehen Funktion aktiv daran teil.
Täuschungshandlung
Ähnliches tat Kollege Kurt Th. Bemerkenswert ist dessen Rolle vor allem im Fall der gefälschten Verlassenschaft nach Wilfrieda Rösner. Im Wissen um ein kurz darauf auftauchendes Testament in der Seniorenresidenz Martinsbrunnen soll er eine geschickte Täuschungshandlung gesetzt haben. Er meldete sich bei der Anwältin des Erben Peter H., um ihr von einem Testament der Wilfrieda Rösner zu erzählen, das diese vor elf Jahren beim BG Dornbirn hinterlegt habe, um es später dann wieder abzuholen. Dieser Umstand sei bislang unbemerkt geblieben, weil der damalige Mitarbeiter sehr ungenau gearbeitet habe. Damit wollte Th. die Möglichkeit andeuten, dass ein neues Testament auftauchen könnte. Dieses lag inzwischen schon im Altenheim, wo es von Udo H., dem Bruder Jürgen H.s, deponiert worden war. Sowohl Th. als auch M. streiten alle Anschuldigungen ab.
Der Spion
Udo H. spielte für die Fälscher eine sehr wichtige Rolle. Der Pfleger hatte durch seinen Beruf Kontakt zu betagten und besachwalteten Personen, die sich als Scheinerben anboten. Laut Staatsanwaltschaft kundschaftete ihren Gesundheitszustand und ihre Familienverhältnisse aus. In einem Fall unterschrieb Udo H. als Testamentszeuge. Ebenfalls organisierte er zwecks Fälschung einer Testamentsbezeugung die dafür notwendige Unterschrift, indem er einen Reisepass mitnahm. Udo H. war es auch, der das gefälschte Testament von Stefanie Hagen an Silvester 2006 in den Briefkasten von Notar Egger warf.
Gute Tat
Bekannt ist auch die Rolle von Jürgen H.s zweitem Bruder, Markus H. Er ließ sich wie bereits mehrfach berichtet im Betrugsfall Willi Mutschler einbinden, wo er mit Richterin Ratz in turbulenten Kontakt trat. In einem anderen Fall vermittelte Markus H. laut Staatsanwaltschaft seine Schwägerin als Scheinerbin. Diese ließ er nach Absprache mit seinem Bruder Jürgen H. im Glauben, dem wahren Willen der Erblasserin Marusic durch Annahme ihres Erbes zum Durchbruch zu verhelfen. Als Scheinerbin konnte Jürgen H. auch seine Zwillingsschwester gewinnen. Laut Anklageschrift gaukelte der Hauptbeschuldigte der Frau vor, durch Annahme einer Verlassenschaft dem rechtmäßigen Erben zu seinem Recht zu verhelfen. Es gilt für alle Beteiligten die Unschuldsvermutung. (VN -HK; STA)
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