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Tschetschenen: Lösung für die Strabonstraße

Bregenz (VN) -  Die massiven Probleme im Zusammenleben zwischen tschetschenischen Flüchtlingen und den Bewohnern des Bregenzer Hochhauses Strabonstraße 2 werden in wenigen Tagen der Vergangenheit angehören. Land und Caritas lösen den Bregenzer Tschetschenen-Konflikt: Die Flüchtlingsfamilie zieht weg.
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Zuzug reduzieren

Stadt, Land und Caritas besorgen ein alternatives Quartier. Grundsätzlich wird die Caritas darüber hinaus keine tschetschenischen Flüchtlinge mehr nach Bregenz zuweisen, sagt Landesrat Erich Schwärzler. In Bregenz leben mit 478 Personen deutlich mehr tschetschenische Asylanten als in allen anderen Gemeinden des Landes zusammen.

Konflikt dauert schon lange

Der Nachbarschaftskonflikt schwelt in der Strabonstraße wenigstens seit Oktober. Vermittlungsversuche der Caritas scheiterten. Auch Hilferufe der städtischen Verwaltung beim Land Vorarlberg zeitigten bis vor Tagen kein konkretes Ergebnis. Jetzt geht alles ganz schnell.

„Am Montag bin ich selber vor Ort gegangen.“ Nachdem sich Landesregierung und Stadt Bregenz beraten hatten, besuchte Landesrat Erich Schwärzler gemeinsam mit Bürgermeister Markus Linhart das Haus nahe dem Riedenburger Bahnhof. „Wir haben alle drei Tschetschenenfamilien besucht, die dort leben.“

Mit enger Begleitung

In zwei Fällen ist Schwärzler voll des Lobes: „Die Kinder können hervorragend Deutsch. Die Familien halten eine topp Ordnung. Man spürt richtig, dass sie sehr integrationswillig sind.“ Auch fürdie dritte Familie gelte das, wenngleich mit Abstrichen. Diese Familie werde nun in eine andere Wohnung übersiedeln. „Dabei achten wir darauf, dass die Kinder nicht aus ihrer Schule gerissen werden. Mit ihrem Privatvermieter habe man sich geeinigt. Die Familie darf sofort ausziehen.

„Wichtig ist, dass sie in ihrem neuen Quartier sehr eng begleitet werden.“ Schwärzler hat „auch mit angestammten Bewohnern der Strabonstraße 2 gesprochen“. Die hätten „durchaus Verständnis für junge Familien geäußert“. Aber in allen Gesprächen sei auch deutlich geworden, „dass sich da schon lange Emotionen aufgestaut“ haben. Deshalb führe an der Umquartierung kein Weg vorbei.

Ende der Kautionsvorstreckung

Darüber hinaus braucht Bregenz ein paar grundsätzliche Lösungen. „Es wird eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Meldeamt der Stadt, der Bezirkshauptmannschaft und der Caritas geben“, kündigt Schwärzler an. Seitens der Caritas werde es „keine Zuweisung mehr nach Bregenz“ geben. Bei jeder Familie, die sich als Konventionsflüchtling in Bregenz niederlassen will, werde künftig genau hinterfragt: „Woher kommen sie? Warum wollen sie ausgerechnet nach Bregenz?“

Da sich Konventionsflüchtlinge mit einem gültigen Asylbescheid in der Tasche grundsätzlich in ganz Österreich frei niederlassen können, wird man den Interessenten für Bregenz Alternativwohungen anbieten. Schwärzler ist überzeugt, „dass man einige Dinge lenken kann“, und will sich im Fall privater Vermieter auch die Wohnungsmieten genau anschauen. „Dass das Land die Kaution vorstreckt, das wird es nicht mehr geben.“

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