In Tschechien hat am Sonntag ein neues satellitengestütztes Lkw-Mautsystem den Betrieb aufgenommen. Die erste Fahrt wurde eine Sekunde nach Mitternacht auf einem kurzen Abschnitt der Autobahn D52 registriert, die Brünn (Brno) mit Wien verbindet, und kostete umgerechnet 28 Eurocent. Das teilte die Betreibergesellschaft Czechtoll mit.
Der erste Betriebstag verlief weitgehend reibungslos. Hintergrund ist, dass in Tschechien ein teilweises Sonntagsfahrverbot für Lkw gilt. Mit dem ersten größeren Andrang wird daher erst am Montag gerechnet. Das neue Satellitensystem ersetzt das bisherige Mikrowellensystem der österreichischen börsenotierten Firma Kapsch TrafficCom.
Großer Andrang steht erst bevor: Lange Warteschlangen erwartet
Zum Start des Satellitensystems waren knapp 145.000 Lkw und Reisebusse, die regelmäßig in Tschechien unterwegs sind, noch nicht angemeldet, darunter Tausende aus Deutschland. Die Betreiberfirma rechnet daher an den ersten Dezembertagen mit langen Warteschlangen vor den Verkaufsstellen für die neuen Bordgeräte. "Unser Ziel ist es, die Verkehrsbehinderungen so gering wie möglich zu halten", betonte Czechtoll-Direktor Matej Okali am Sonntag.
Als Risikostellen für Staus oder stockenden Verkehr hat Czechtoll unter anderem die Autobahn E55 Dresden-Prag und die Europastraße E48 bei Schirnding ausgemacht. Die Lkw-Maut gilt für alle Fahrzeuge mit einem Zulassungsgewicht von mehr als 3,5 Tonnen und ersetzt das bisherige Mikrowellensystem. Zugleich wird die Maut ab Jahresanfang 2020 auf 900 Kilometer Landstraße ausgeweitet. Für Pkw-Fahrer ändert sich nichts. Sie nutzen weiter die bekannte Klebevignette.
(APA/Red)
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