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Tschechien ehrte verstorbenen Wiener Bürgermeister Helmut Zilk

Helmut Zilk hätte den Preis eigentlich bereits 1998 erhalten sollen.
Helmut Zilk hätte den Preis eigentlich bereits 1998 erhalten sollen. ©APA/HELMUT FOHRINGER
Der 2008 verstorbene langjährige Wiener Bürgermeister Helmut Zilk erhielt am Montagabend posthum die höchsten staatliche Auszeichnung Tschechiens.

Der langjährige Wiener Bürgermeister Helmut Zilk ist posthum mit der höchsten staatlichen Auszeichnung Tschechiens geehrt worden. Präsident Milos Zeman überreichte den Orden des Weißen Löwen am Montagabend der Witwe des 2008 verstorbenen Politikers, der sichtlich bewegten Dagmar Koller. Zeman bedauerte bei der Zeremonie auf der Prager Burg die jahrzehntelange "Verspätung" der Ehrung.

Ehrung in letzter Minute zurückgezogen

Der SPÖ-Politiker Zilk hatte die Auszeichnung noch zu Lebzeiten erhalten sollen. Der damalige tschechische Präsident Vaclav Havel (1936-2011) zog die geplante Ehrung indes 1998 in letzter Minute zurück. Er reagierte damit auf Vorwürfe, Zilk habe in den 1960er Jahren mit der tschechoslowakischen Staatssicherheit (StB) zusammengearbeitet. Zilk selbst bestritt dies.

An der jährlichen Ordensverleihung zum tschechischen Nationalfeiertag auf der Prager Burg nahmen rund 800 geladene Gäste teil. Zeman hielt seine knapp 20-minütige Rede diesmal im Sitzen. Er begründete dies mit "intensiven Schmerzen" an den Beinen. Der 75-Jährige leidet nach eigenen Angaben seit Jahren an einer Erkrankung des peripheren Nervensystems.

Unter den Ausgezeichneten waren unter anderem auch der slowakische Ex-Präsident Rudolf Schuster, Zemans Amtsvorgänger Vaclav Klaus und Eishockey-Star Jaromir Jagr.

(APA/red)

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