Nach UNO-Angaben sind nach dem Angriff auf Bosso seit Samstag 50.000 Menschen aus der Stadt im Südosten Nigers geflohen. Bosso liegt an der Grenze zu Nigeria und in der Nähe des Tschad-Sees. Bei dem massiven Angriff der Islamisten wurden nach Behördenangaben 26 Soldaten, darunter zwei aus dem benachbarten Nigeria, sowie 55 Islamisten getötet.
Boko Haram griff Bosso und Umgebung seit Februar 2015 von Nigeria aus wiederholt an. Seitdem sind dort mindestens 240.000 Menschen auf der Flucht. Unter ihnen sind auch Flüchtlinge aus Nigeria, die vor Boko Haram in Bosso Schutz gesucht hatten.
Die Anrainerstaaten des Tschad-Sees (Nigeria, Tschad, Niger, Kamerun) und Benin haben sich zu einer Allianz gegen Boko Haram zusammengeschlossen. Die tschadische Armee war den bewaffneten Islamisten bereits im vergangenen Jahr in Kamerun, Nigeria und Niger entgegengetreten.
Boko Haram hatte im März 2015 der Jihadistengruppe Islamischer Staat (IS) die Treue geschworen und bezeichnet sich selbst seitdem als Islamischer Staat in der Provinz Westafrika. Es ist aber offen, ob Boko Haram praktische Unterstützung von der IS-Miliz erhalten hat. In den vergangenen Monaten wurde die Islamistengruppe von Nigerias Armee und den Streitkräften der Nachbarländer deutlich zurückgedrängt.
Seit Beginn des Aufstands von Boko Haram gegen den nigerianischen Staat im Jahr 2009 wurden Schätzungen zufolge mehr als 20.000 Menschen getötet. Tausende Frauen und Kinder wurden verschleppt und versklavt. Mehr als 2,6 Millionen Menschen flohen zeitweilig vor der Islamistengruppe. Diese will im mehrheitlich von Muslimen bewohnten Nordosten Nigerias einen islamischen Gottesstaat errichten.
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