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Trotz Stellenabbau keine Krise der Vorarlberger Industrie

Während manche Unternehmen Stellen in Vorarlberg abbauen, stocken andere auf.
Während manche Unternehmen Stellen in Vorarlberg abbauen, stocken andere auf. ©VN/VOL.AT
Feldkirch - Mit Franke und Wolford bauen derzeit Industriebetriebe Stellen in Vorarlberg ab. Bei der Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung sieht man dennoch keine Krise des Wirtschaftsstandortes. Schließlich bleiben andere Sparten dem Ländle treu.
Franke baut massiv Stellen ab
Wolford will aus Verlustzone
Zumtobel baut 600 Stellen ab
Neues Blumwerk für Dornbirn

Vorarlbergs Industriegebiete kommen nicht aus den Schlagzeilen. Erst vor Kurzem gab Franke bekannt, die Produktion in Vorarlberg einzustellen. Doch auch das Traditionsunternehmen Wolford verlagerte Teile der manuelle Produktion von Bregenz in das slowenische Wolfordwerk. Und auch der Dornbirner Leuchtenhersteller Zumtobel ließ mit einem weltweiten Stellenabbau aufhorchen.

Industriellenvereinigung sieht Alarmsignale

Mathias Burtscher, Geschäftsführer der Vorarlberger Industriellenvereinigung, sieht die Vorarlberger Industrie in keiner allgemeinen Krise. “Was wir hier aber spüren sind sehr deutliche Alarmsignale, auf die wir schon lange hinweisen.” Österreich und damit auch Vorarlberg habe als Standort durchaus an Qualität verloren. “Und wenn die politischen Entscheidungsträger das nicht endlich erkennen, werden weitere Unternehmen mit ähnlichen Umstrukturierungen folgen.”

Reindustrialisierung verlange Reformen

Noch seien die Industrie gemeinsam mit dem Bau- und Energiegewerbe für 40 Prozent der Vorarlberger Bruttowertschöpfung verantwortlich. Dies sei jedoch langfristig in Gefahr, wenn man in der Politik die Reindustrialisierung nicht ernst nehme. Dazu gehöre nun einmal auch eine Senkung der Abgabenquote und flexiblere Arbeitszeiten.

Positive Situation laut Wirtschaftskammer

In der Wirtschaftskammer Vorarlberg spricht man hingegen von Einzelfällen. “Die Gesamtsituation für die Industrie ist im Allgemeinen positiv”, so die Einschätzung von Michael Amann, Geschäftsführer der Sparte Industrie. Während die einen Unternehmen derzeit Stellen abbauen, würden andere massiv ausbauen. Dazu zählt Amann beispielsweise Doppelmayr, Liebherr und Hirschmann Automotive in Rankweil.

Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Vorarlberg

Manche Unternehmen bleiben ebenfalls bewusst dem Wirtschaftsstandort Vorarlberg treu. So plant Blum derzeit ein neues Werk in Dornbirn.”Wir sind ein international tätiges Unternehmen, aber regional tief verwurzelt”, erklärt Blumsprecherin Yvonne Greussing. Man bekenne sich zum Standort Vorarlberg, neben der internationalen Marktpräsenz und Investition in Forschung und Entwicklung seien die hochqualifizierten Mitarbeiter das Fundament des Unternehmenserfolges. Doch auch Unternehmen wie Meusburger in Wolfurt setzen auf die Produktion in der Heimat – und zählen wie Blum zu den Marktführern in ihrer Sparte.

(MRA)

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