In den letzten drei Jahren hat sich die Zahl der Firmenpleiten kontinuierlich erhöht. Nach 88 Konkursen in 2008 und 93 Pleiten in 2009 waren es im Vorjahr 111 Firmen, die in Konkurs schlitterten. Dabei sei allerdings die Zahl der verloren gegangenen Arbeitsplätze deutlich kleiner geworden, so Michael Simma, Leiter der AK-Insolvenzrechtsabteilung. Laut AK-Statistik haben 2008 knapp 70 Prozent der von einer Pleite betroffenen Arbeitnehmer ihren Arbeitsplatz verloren. 2010 sank der Anteil auf 40 Prozent. So seien im Vorjahr nur 470 von 785 bei der Eröffnung eines Insolvenzverfahrens angemeldeten Arbeitsplätze endgültig verloren gegangen, so Simma weiter.
Zu den Zielen eines Insolvenzverfahrens gehört auch, möglichst viele der Arbeitsplätze zu erhalten, erklärt Michael Simma die in diesem Zusammenhang erfolgreiche Entwicklung. Allgemein sei zu beobachten, dass auch bei Beginn des Konkursverfahrens weniger Arbeitnehmer betroffen seien. 2008 lag die Zahl bei 1031 Arbeitnehmern, 2009 bei 907 und 2010 bei 785 Arbeitern und Angestellten. Das lässt den Schluss zu, dass die Unternehmen in der Wirtschaftskrise ihre Belegschaften ausgedünnt haben, um so über die Runden zu kommen, analysiert der Leiter der AK-Insolvenzrechtsabteilung, Michael Simma.
Die Erhaltung von Arbeitsplätzen in der Krise war vielen heimischen Unternehmen ein wichtiges Anliegen. Es seien großflächig alle Möglichkeiten ausgeschöpft worden, um Personal zu halten. Als Beispiel führt Simma den Abbau von Überstunden und Kurzarbeit an. Dort, wo dies nicht geschehen sei, komme es jetzt zu Problemen. Diese Firmen haben es im Aufschwung schwer, die freien Stellen mit qualifizierten Leuten zu besetzen, so Simma weiter. Der Wirtschaft geht es wieder besser. Was Insolvenzen betrifft, könne von einer Entspannung aber noch keine Rede sein. Simma spricht Verzögerungseffekte an. Noch seien längst nicht alle gefährdeten Firmen über den Berg. Man wird das nächste halbe Jahr abwarten müssen, sagt Simma. Erst dann werde man sehen, in welche Richtung sich die Zahlen entwickeln.
Die AK-Insolvenzrechtsabteilung kann für 2010 schon jetzt in einem Punkt positiv Bilanz ziehen. 7,5 Millionen Euro an Forderungen für Arbeitnehmer gab es im Vorjahr. Davon habe die AK 6,95 Millionen Euro für die Pleite-Opfer unter den Arbeitnehmern herausgeholt.
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