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"Trio des Jahres"-Sieger kommen aus Vorarlberg, Oberösterreich und

In festlichem Rahmen fand auch in diesem Jahr die Prämierung des "Trio des Jahres", die Auszeichnungen für Österreichs Top-Unternehmer aus Gewerbe, Handwerk und Dienstleistung, statt.

Unter hochkarätiger Besetzung aus Politik und Wirtschaft wurden gestern, Montag, die herausragenden Leistungen, die heimische Betriebe Jahr für Jahr erbringen, in den Mittelpunkt gerückt.

Das „Trio des Jahres“ – initiiert von Bank-Austria, dem Wirtschaftsmagazin Trend und den Sparten Gewerbe und Handwerk sowie Information und Consulting der Wirtschaftskammer Österreich und inzwischen im 15. Jahr seines Bestandes – verfolgt das Ziel, die innovativsten Klein- und Mittelunternehmen aus Gewerbe, Handwerk und Dienstleistung zu finden. Jedes Jahr stellen sich an die 140.000 Betriebe der Herausforderung aufs Neue. Den Sprung auf das Podium schafften aber auch heuer wieder nur die jeweils besten drei, die mit schier endlosem Ideenreichtum und viel Mut Erfolge erreicht haben, die die hochrangig besetzte Jury überzeugten.

Der Sieger aus der Sparte Handwerk stammt aus dem Ländle: Das Kerngeschäft der „drexel und weiss GmbH“ (www.drexel-weiss.at) mit Sitz in Wolfurt sind energieeffiziente Haustechniksysteme. Das Schlagwort „Passivhaus“ ist dabei in aller Munde – und die beiden Vorarlberger Lüftungstechniker und Firmenchefs Reinhard Weiss und Christof Drexel kümmern sich um dessen Herzstück, nämlich eine kontrollierte Wohnraumbelüftung. 1996 fiel unter Drexel der Startschuss für die Entwicklung des weltweit ersten passivhaustauglichen Kompaktgerätes, das 1997 auf den Markt gebracht wurde. 2007 wurde bereits das dreitausendste Gerät der nächsten Generation verkauft. 26 Mitarbeiter erwirtschaften knapp über 5 Mio. Euro Umsatz. Mit Ihren Produkten will die Firma einen „immer größer werdenden Beitrag leisten, den Energieverbrauch im Sektor Raumwärme drastisch zu reduzieren. Komforterhöhung und Energiekosteneinsparung sind angenehme Nebeneffekte.“

Platz zwei im Handwerk geht an die Winkelbauer GmbH (www.winkelbauer.com) aus dem steirischen Anger. Das im Maschinenbau tätige Unternehmen mit 48 Mitarbeitern und 8,1 Mio. Euro Umsatz punktet mit Präzision und Termintreue und ist international für seine Spezialanfertigungen in Sachen Baggerschaufel bekannt. Das Firmenmotto „Qualität zum richtigen Zeitpunkt“ wird heute von Michael Winkelbauer, dem Chef in dritter Generation gelebt. Der Betrieb ist dabei ein Familienunternehmen nach klassischen Vorgaben, denn er entwickelte sich von der Ein-Mann-Hufschmiede zum Paradeunternehmen mit knapp 50 Mitarbeitern. In einer eigenen Ideenschmiede kümmert man sich um die Umsetzung von High-Tech-Neuerungen und entwickelt sich auch gleich selber wie etwa einen speziellen Teleskoparm für den U-Bahn-Bau.

„Wohn sinnlich“ prangert auf der Homepage des Drittplatzierten in der Kategorie Handwerk. „Kaun, die Tischlerin“ – Kaun GmbH (www.kaun.at) ist ein Betrieb mit 100jähriger Geschichte, die die Firmenchefin Ulrike Reischl-Kaun in kürzester Zeit in eine moderne Familientischlerei integrierte und die nun mit maßgeschneiderten Produkten und moderner Managementphilosophie punktet. 2006 wurden am Standort in St. Florian (OÖ) mit 60 Mitarbeitern 10,1 Mio. Euro Umsatz erwirtschaftet mit Produkten wie Holzfenstern inkl. Sanierungssystem, Wintergärten, Antiquitäten usw. Kreativ ist das Unternehmen in seiner Kommunikation. So wurde eine eigene Wohnsinnfonie komponiert um die Marken der Firma hörbar zu machen.

Durch und durch High-Tech sind die Produkte des Siegers in der Kategorie Dienstleistung, der Firma Loytec Electronics GmbH (www.loytec.com) aus Wien-Hernals. Als Spin-off der TU-Wien unter der Leitung der Gründer Dietmar Loy und Hans-Jörg Schweinzer 1999 gestartet, finden sich jetzt 23 Mitarbeiter auf der Payroll von Loytec, die einen Umsatz von 5,5 Mio. Euro erwirtschaften. Der wirtschaftliche Durchbruch kam 2001 mit einem sogenannten Multiport-Router für die Kommunikationssprache LON. Von allen großen Systemhäusern wie Siemens und Honeywell bekam Loytec damals Kooperationsangebote. Pro Jahr werden so nun an die 500 Auftraggeber bedient – auch vor dem Hintergrund um nicht einigen wenigen großen Auftraggebern abhängig zu sein. Aktuelles Highlight: Ein System, das mit einer speziellen Automatisierungstechnik ein Raumklima automatisch nach vorprogrammierten Parametern an den Nutzer anpasst.

Ebenfalls in die Branche „Automatische Datenverarbeitung und Informationstechnik“ fällt der Zweitplatzierte der Sparte Dienstleistung, die Firma 3G Software & Measurement GmbH (www.3gsm.at) aus Graz (Stmk.). Spezialisiert ist die Firma von Andreas Gaich auf geotechnische Software für den Tunnel- und Bergbau. Dass sein Konzept Hand und Fuß hat, wurde ihm 2002 durch die GO! Gründerinitiative bescheinigt, die seinen Businessplan zum Sieger des Jahres kürte. Nach einiger Vorlaufzeit kam 2006 das erste verkaufsfähige Produkt auf den Markt, das international sofort auf große Nachfrage stieß. Für 2007 rechnet Gaich mit einer Verdoppelung des Umsatzes auf 750.000 Euro, 50 Prozent des Geschäftes kommen von Auftraggebern aus Chile, den USA, Kanada und Korea.

Ein weiteres Nischenunternehmen par excellence ist die TDV Technische Datenverarbeitung Gmbh (www.tdv.at) von Dorian Janjic aus Graz (Stmk.). TDV beschäftigt sich mit Brücken, genauer mit einer Software, die es Ziviltechnikern erlaubt auf Knopfdruck alle notwenigen Informationen zu einem Brückenprojekt zu erlangen. Janjic, der zu Beginn bei TDV beschäftigt war, hält nach einem Management-Buy-Out nun alle Geschäftsanteile. Mit zuletzt 15 Mitarbeitern setzte er knapp 1,8 Mio. Euro um. Und dieser Umsatz soll sich in Zukunft stark ausweiten, ging doch Janjic eine Partnerschaft mit Bentley Systems, einem der größten Softwarehersteller im Bereich Infrastruktur, ein. Ziel ist es dem Kunden ein Full-Service-Angebot zu machen, was den Brückenbau anbelangt. Erst zuletzt wurde eine Software von TDV mit der Goldmedaille des Styrian Innoward 2007 ausgezeichnet.

Dass Milch nicht gleich Milch ist, zeigt die Leeb Biomilch GmbH (www.leeb-milch.at), der Siegerbetrieb aus Schlierbach in OÖ aus der Sparte Gewerbe. Eigentümer Hubert Leeb startete seine Berufslaufbahn eigentlich als Lehrer und wechselte Zug um Zug auf die Unternehmerlaufbahn. Aus der Idee, seine Familie mit Biomilch selbst zu versorgen entstand innerhalb von 12 Jahren ein Molkereibetrieb der 9 Mitarbeitern Arbeit gibt und zuletzt fast 1,4 Mio. Euro umsetzte. Für 2007 erwartet er eine Umsatzexplosion auf 2,2 Mio. Euro mit einem Exportanteil von 75 Prozent! Seine Produktlieferanten: Schafe und Ziegen. Mit seinem „Synchronisierten Herdenmanagement“ kann er die Kunden ganzjährig mit Frischmilch versorgen. 50 Prozent seiner Milchmenge verkauft Leeb bereits als Milchpulver. Hoffnungsmarkt ist Asien, da hier eine genetisch veranlagte Kuhmilchunverträglichkeit vieler Asiaten gegeben ist. An einen Wassergärtner geht der zweite Platz in der Kategorie Gewerbe. Auch hier wurde der Weg vom Beamten zum Unternehmer beschritten, denn Richard Weixler aus Wels (OÖ) baut als ehemaliger Lehrer heute Schwimmteiche, errichtet Trink- und Abwasseranlagen in Mittel- und Südamerika und engagiert sich für die Rettung des Regenwaldes. Innerhalb kürzester Zeit startet die Firma Wassergärten R. Weixler KEG (www.weixler.at) durch. Mittlerweile werden 12 Mitarbeiter im Unternehmen beschäftigt und die Schwimmteiche und Anlagen in 20 Länder verkauft. Weixler selbst war einer der Pioniere im Bau von Schwimmteichen – den ersten errichtete er bereits 1976. Damals als eine Freundschaftsarbeit, erwirtschaft der Betrieb heute einen Umsatz von etwa 810.000 Euro, für 2007 werden ca. 900.000 Euro erwartet. Süffig endet in dieser Kategorie die Suche nach dem dritten Platz:

Die Spezialitätenbrennerei Kurt Lagler (www.lagler.com) aus Kukmirn (Bgld.) verhilft dem Gütesiegel “Österreichischer Qualitätsbrand“ mit seinen regionalen Produkten zu internationaler Anerkennung. Vor 250 (!) Jahren begann die Familie Lagler Qualitätsbrände zu destillieren. Auf 15 ha wird ausschließlich für die Brennerei Obst angebaut – etwa 40 Sorten Schnaps entstehen aus diesen Früchten. Daneben betreibt Kurt Lagler ein Wohlfühl-Hotel, dessen Warmwasserbecken mit dem Heißwasser der Destillerie gespeist werden. Kirschkerne werden für spezielle Massagen genutzt und die Düfte der Fruchtreste in Aromatherapien integriert. Mit 3 Mitarbeitern kommt Lagler auf 425.000 Euro, im Hotel verzeichnet er jährlich an die 13.000 Übernachtungen.

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