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Trinker werden immer jünger

Schruns - Mit sieben rauchte Peter seinen ersten Tschick, mit zehn trank er das erste Bier. Vorboten einer Karriere, die sich keiner wünscht. Nikotinsucht [.pdf - 102KB]

Heute ist Peter 15 und sitzt unsicher am Tisch zu Hause.. „Ja, ich bin alkoholsüchtig. Neun Tabletten muss ich täglich nehmen. Nur damit dieses körperliche Verlangen aufhört.“

Peter erzählt, wie schlimm das derzeit ist. „In der Nacht kann ich kaum schlafen. Ich schwitze und zittre.“

Peters Weg in die Alkoholsucht begann mit zwölf. Da schlich er sich an Wochenenden aus dem Haus, besuchte in Röthis einen dubiosen privaten Jugendklub. „Da gab es Alkohol in rauen Mengen. Und das gratis.“ Peter bediente sich, hatte Wochenende für Wochenende einen schweren Rausch. „Immer wenn ich Alkohol intus hatte, fühlte ich mich sicher und stark. Nüchtern traute ich mich gar nichts.“ Zu Hause zog sich Peter immer mehr zurück. In der Schule wurde er verhaltensauffällig, geriet zusehends in Schwierigkeiten.

„Ich war selbst Alkoholikerin. Ich kenne diese Sucht“, sagt Peters Mutter. Vor fünf Wochen ging sie mit ihrem Sohn erstmals auf Maria Ebene. Seit diesem Zeitpunkt ist der 15-Jährige in Behandlung. „Leider nicht stationär. Ich würde gerne den ganzen Tag lang unter fachmännischer Betreuung sein, mit gleichaltrigen Betroffenen über mein Problem reden“, sagt Peter. Der Teenager ist mit seinem Problem ganz sicher nicht alleine. Rund 20.000 Alkoholabhängige gibt es auch in Vorarlberg. Die Zahl der jugendlichen Trinker wächst. „Die Jugend trinkt immer mehr, immer öffentlicher und wird dabei immer aggressiver“, konstatiert SUPRO-Leiter Andreas Prenn.

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