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Trevor Pinnock und The King's Singers bei Bachgesellschaft

Das Salzburger Bachfest 2008, bei Publikum und Presse ausgesprochen erfolgreich, hat kaum nachhaltige Wirkung hinterlassen. Das hat der Leiter der Salzburger Bachgesellschaft, Albert Hartinger am Donnerstag bei einem Pressegespräch eingeräumt.

“Nach wie vor stellen wir fest, dass unser Publikum kaum Experimente akzeptiert. Wenn wir bloß statt des Weihnachtsoratoriums die Weihnachtskantaten von Bach auf das Programm setzen, kommen weniger Zuhörer”, so Hartinger, der seine insgesamt rund 15 Konzerte pro Jahr mit einem Gesamtbudget von rund 160.000 Euro organisiert.

Die Subventionsgeber Stadt und Land haben ihre Unterstützung von jährlich 53.000 auf 63.000 Euro erhöht, aber die Sponsoren – etwa Donald Kahn – fallen heuer vermutlich aus. Programmatisch geht die Bachgesellschaft daher im Jahresprogramm 2009/2010 keinerlei Risiko ein und bringt Selbstläufer wie The King’s Singers, oder den Altstar der internationalen Barock-Szene, Trevor Pinnock, der parallel zu seinem Salzburg-Gastspiel eine Klasse für alte Musik an der Universität Mozart leiten wird. Daneben werden die besten Salzburger Barock-Musiker wie etwa Florian Birsak, das Collegium Vocale oder Wolfgang Brunner Werke von Bach, Schütz, den Haydns, Händel, Telemann oder Mozart spielen.

“Die Matthäus-Passion von Heinrich Schütz ist ein außergewöhnlich interessantes Werk”, so Hartinger. “Aber natürlich hätten wir lieber Musik etwa eines Carl Philipp Emanuel Bach gebracht. Allerdings fehlt uns für dessen große, chorische Werke schlicht und einfach das Geld”, erläuterte Hartinger und beteuerte, seine Musiker deutlich unter ihrem Marktwert zu bezahlen. Im Zentrum der Jahresaktivitäten der Salzburger Bachgesellschaft steht das kleine Festival “Recreation” vom 1. bis 4. Oktober, sechs übers Jahr verteilte Einzelkonzert sowie die traditionsreiche Reihe “Musik für junge Leute”. Ausgelastet sind die Konzerte der Bachgesellschaft meist zu mehr als 97 Prozent.

Gänzlich unbelastet von Geld und Auslastungszahlen werden am 16. Mai exakt 1.639 Salzburger Musikschüler insgesamt 16 Bühnen der Altstadt bespielen. Die Plattform der “Arbeitsgemeinschaft Musikerzieher Österreichs” (Agmö) hat zum öffentlichen Spektakel “Musik bewegt – Musik belebt” aufgerufen. Die Musikschüler haben insgesamt 83,5 Stunden Programm erarbeitet und werden unter der Leitung von 108 Musiklehrern die Stadt von 11.00 Uhr bis 18.00 Uhr mit Musik aller Genres beschallen. Die Agmö-Veranstalter rechnen mit 8.000 bis 10.000 Zuschauern – Bühnen und Zuschauerräume sind wetterfest.

Details zum Jahresprogramm der Salzburger Bachgesellschaft unter 0662 / 43 53 71-0, mailto:salzburgerbachgesellschaft@aon.at. Die Agmö-Programme sind gratis, Details unter http://www.musikum-salzburg.at.

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