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Transparenzdatenbank: Vorarlberg will alle Förderungen melden

Pressekonferenz über die Entwicklungen bei der Transparenzdatenbank
Pressekonferenz über die Entwicklungen bei der Transparenzdatenbank ©APA
Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) geht davon aus, dass künftig alle Bundesländer freiwillig ihre gesamten Förderungen in die "Transparenzdatenbank" einmelden.

Derzeit ist das nur für Ober- und Niederösterreich der Fall. Die Landeshauptleute der ÖVP-“Westachse” aus Tirol, Salzburg und Vorarlberg kündigten jedenfalls bei einem Treffen mit Löger am Montag an, alle Förderungen einzuspeisen.

Löger mit Kritik an Wien

“Wir haben die Schwächen verbessert. Jetzt liegt ein Gesamtsystem vor. Ich gehe davon aus, dass alle Länder bereit sind, alle Förderungen einzumelden”, sagte Löger bei einer Pressekonferenz mit den drei “Westachsen”-Landeshauptleuten Günther Platter (Tirol), Wilfried Haslauer (Salzburg) und Markus Wallner (Vorarlberg) im Innsbrucker Landhaus. Mit den anderen Bundesländern gebe es nun noch “Überzeugungsgespräche”, so Löger. Er setze auf “Motivation und Überzeugung”, nicht auf Strafen und Sanktionen. Doppel- und Dreifachförderungen sollen in Zukunft der Vergangenheit angehören. Nun würden die technischen Schnittstellen geschaffen, dass Länder und Bund gegenseitig auf die Daten zugreifen können.

Verpflichtend müssen die Länder derzeit nur die Förderungen für Energie und Umwelt in die Datenbank einmelden. Freiwillig darüber hinaus gehen schon jetzt Ober- und Niederösterreich. Löger nutzte indes die Pressekonferenz auch, um einmal mehr Wien zu kritisieren. Eindeutige Landesförderungen würden von der Bundeshauptstadt, die ja gleichzeitig Stadt und Bundesland ist, “wie bei einem Hütchen versteckt und verborgen”, mit dem Argument, dass es sich um Gemeindeförderungen handle. “Dafür habe ich kein Verständnis”, richtete der Finanzminister den Stadtverantwortlichen aus. Seine Geduld mit Wien sei in dieser Frage “überschaubar”.

Westachse will Förderungen einmelden

Tirol, Salzburg und Vorarlberg kündigten jedenfalls an, die Förderungen “in den kommenden Monaten” einzumelden, wie Tirols Landeschef Platter erklärte. “Das heute ist ein massives politisches Signal. Der Finanzminister geht auf die Bundesländer zu, er begegnet ihnen auf Augenhöhe”, erklärte Salzburgs Landeshauptmann Haslauer. Die nunmehr vorliegende Novelle stelle jedenfalls eine “Handhabbarkeit” her. Ähnlich zufrieden zeigte sich auch Wallner: “Wir gehen gemeinsam den Weg in die Zukunft der maximalen Transparenz und der Abstimmung des Förderwesens”.

2018 wurden von Vorarlberg rund 105.000 Datensätze mit einem Gesamtvolumen von rund 77 Millionen Euro ins System eingemeldet. “Heuer waren es bereits mehr als 26.000 Datensätze mit einem Volumen von rund 21,5 Millionen Euro”, informierte Landeshauptmann Wallner. Auch die wenigen bislang noch nicht eingespeisten Daten sollen künftig ins System. “An den technischen Voraussetzungen dafür wird gearbeitet”, so Wallner.

Die Novelle sieht etwa vor, dass Förderungen künftig schon zum Zeitpunkt ihrer Zusage gemeldet werden – und nicht erst bei Auszahlung. Außerdem werden Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände künftig auch als Förderempfänger in der Datenbank aufscheinen. “Das ist in der Novelle so vorgesehen”, bestätigte Löger der APA, dass dieser umstrittene Punkt erhalten bleibt.

Landeshauptleute ohne Bedenken

Die in der Begutachtung geäußerte Sorge und Kritik wegen einer möglichen “Bundesaufsicht über die Förderungsverwaltung der Länder” wurde indes von den westlichen Landeshauptleuten nicht mehr vorgebracht. “Wir haben da keine Bedenken. Es ist wichtig, dass der Bund weiß, wo wir fördern und vice versa”, meinte Platter. Überdies sei weiterhin klargestellt, dass sich der Bund nicht in die politische Schwerpunktsetzung der Bundesländer einmische, ergänzte Haslauer – schließlich sei ja Förderpolitik auch eine Form dieser politischen Schwerpunktsetzung.

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