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Tourismus kämpft mit Temperaturen

(VN) Schwarzach -  Vorarlbergs Tourismus hat mit hohen Temperaturen und spätem Ostertermin zu kämpfen.

Nur mehr eine Hand voll Skigebiete sind in Betrieb. Der Großteil hat die Saison längst beendet. Die hohen Temperaturen haben den Betreibern einen Strich durch die Rechnung gemacht. Und ohne Liftbetrieb bleiben auch Gäste aus. Was wiederum zur Folge hat, dass über Ostern nur mehr die Hälfte der Unterkünfte zur Verfügung stehen. Viele Häuser haben zu. „Der sehr späte Ostertermin hat dem Alpenraum nicht in die Karten gespielt“, sagt etwa Arno Fricke, Tourismuschef im Montafon.

Am Montag geht eine schwierige Wintersaison mit einem späten Finale zu Ende. Dass die Saison für die Tourismusbetriebe herausfordernd sein würde, sei schon zu Beginn klar gewesen, heißt es bei Vorarlberg Tourismus auf VN-Anfrage. „Die ganze Saison war auch von der Schneesituation her sehr schwierig“. Die Seilbahnbetreiber hätten aber hervorragende Arbeit geleistet. Bei der Einschätzung zur Buchungslage geben sich die Verantwortlichen von Vorarlberg Tourismus zugeknöpft. Man rechne mit einem leichten Nachfragerückgang im Vergleich zum Vorjahr, heißt es. Auskunftsfreudiger zeigen sich die einzelnen Destinationen, die teils durchaus zufrieden bilanzieren. Bei Lech-Zürs-Tourismus spricht Pia Herbst von einem guten Ergebnis. Man sei auf dem Niveau der letzten Jahre. Viel Schnee und eine gute Buchungslage habe es im November und Dezember gegeben. Februar und März seien leicht hinter dem Vorjahr gelegen und der April sei trotz des späten Finales in etwa so stark wie im Vorjahr. „Natürlich hätte es besser sein können. Aber zufrieden sind wir allemal. Wir haben das Beste daraus gemacht“, beschreibt sie den späten Ostertermin. Man habe ein Zusatzprogramm erstellt. Neben Sonnenskilauf würden Aktivitäten wie Wandern und Biken das Angebot ergänzen. Verlass sei vor allem auf die Stammgäste, die der Destination die Treue halten. Etwa 70 Betriebe hätten über Ostern noch geöffnet.

Einige liegen im Plus

Im Montafon fällt die Einschätzung zur Saison durch Tourismus-Chef Arno Fricke durchwachsen aus. „Es gibt Aussagen von Betrieben, die heuer einen Mehrerlös von drei bis vier Prozent haben“, sagt er. Andere wiederum hätten ein Minus realisiert. „Das müssen wir zuerst noch im Detail analysieren.“ Man habe im Montafon sehr sportliche Gäste, um die sich die Mitbewerber südlich des Alprenraumes sehr intensiv bemüht hätten. „Der späte Ostertermin hat uns nicht in die Karten gespielt“, sagt Fricke. Auf der anderen Seite haben sich auch die Betriebe im Montafon auf die Verhältnisse eingestellt. Viele würden Alternativen zum Skifahren anbieten. Aber selbst die Freunde der weißen Pracht kommen noch auf ihre Kosten. „Die Pistenfahrer haben das ganze Jahr über beste Arbeit geleistet“.

Alternativen gefragt

Die Skilifte in der Alpenregion Bludenz haben ihren Betrieb eingestellt. Viele Stammgäste seien dennoch gekommen, sagt Theresia Egger. „Man kann zwar nicht mehr Ski fahren, aber die Wetterbedingungen kommen uns zugute“, sagt sie. So seien bereits die Golfplätze geöffnet, und auch Wandern oder Radfahren sei sehr gefragt. Egger glaubt, dass man am Ende die Wintersaison mit einem leichten Plus zum Vorjahr abschließen wird.

Schwarze Null im Visier

Eine „schwarze Null“ rechnet sich auch Herlinde Moosbrugger für den Bregenzerwald aus. Bei den Nächtigungen liege man bis Ende März auf Vorjahres-Niveau. Daran sollte auch der April nicht mehr viel ändern. Neben Skifahren in den höher gelegenen Gebieten habe man den Fokus auf Kulinarik, Wellness und Erholung gelegt. Und das ist ja wetterunabhängig.

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