In vielen Regionen Österreichs ist vor allem der Bestand an Schalenwild in den vergangenen Jahren gestiegen. Dies führt nicht nur zu einem wirtschaftlichen Schaden, sondern steht auch einem "klimafitten Wald" entgegen, da sie notwendigen Baumarten wie Tanne, Lärche und verschiedenen Laubhölzern zusetzen. "Hohe Wildbestände bei gleichzeitig verschiedenen menschlichen Interessen bedingen ein modernes Wildtiermanagement, das auch die Jagd mit einschließt", unterstrich auch Florian Kunz von der Universität für Bodenkultur (BOKU).
Bundesforste mit eigener Jagdstrategie
Im Eigentum der österreichischen Bundesforste sind Jagdgebiete in einer Fläche von rund 850.000 Hektar - das entspricht rund 1.700 Jagdrevieren. Die Bundesforste verfolgen hier eine eigene Jagdstrategie: Wie ÖBf-Vorstandssprecher Georg Schöppl sagte, steht vor allem die Waldverjüngung, insbesondere in Schutzwäldern, im Mittelpunkt. Darüber hinaus wird ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis innerhalb der Wild-Populationen angestrebt. "Mit gezielten Maßnahmen übernehmen wir eine aktive Rolle dabei, Wald und Wild in Einklang zu bringen", so Schöppl.
Zusätzlich wird in den Wäldern der Bundesforste nach einem internen Jagdleitfaden vorgegangen, damit die Jagd "tierschutzgerecht und praxisnah" umgesetzt werden kann. Das Personal werde zudem kontinuierlich geschult, um flexibel auf Waldzustand und Wildeinfluss zu reagieren.
"Forst & Jagd Dialog"
Das Forstwirtschaftsministerium setzt darüber hinaus auf ein österreichweites Maßnahmenpaket: Dazu zählt etwa das regelmäßige Monitoring des Wildschadens, der gezielte Schutz junger Wälder, Prävention von Naturgefahren sowie die Plattform "Forst & Jagd Dialog" für den Austausch zwischen Praxis, Jagd und Forst.
Gemeinsam mit den Bundesländern, die für das Jagdrecht zuständig sind, sucht das Ministerium zudem "klare politische Rahmenbedingungen". In der jüngeren Vergangenheit haben auch sechs Bundesländer ihre Jagdgesetze überarbeitet.
(APA)
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