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Tote und Vermisste nach Grubenunglück

Bei einem schweren Grubenunglück im russischen Kohlerevier Kusbass sind am Samstag mindestens 20 Bergleute getötet und weitere 27 verschüttet worden.

Eingestürzte Stollen behinderten die Suche unter Tage, teilte der Zivilschutz in der sibirischen Stadt Osinniki mit. Ursache der Tragödie in der Schachtanlage Taischina war nach ersten Erkenntnissen eine Explosion des Grubengases Methan am frühen Morgen. Das betroffene Kohlerevier Kusbass liegt 3.000 Kilometer östlich von Moskau.

Insgesamt 150 Rettungskräfte suchten in der weit verzweigten Schachtanlage nach Überlebenden. Zunächst waren acht Tote geborgen worden, im Tagesverlauf erhöhte sich die Zahl der Opfer auf 20. Aus eigener Kraft oder mit Hilfe der Rettungskräfte gelangten 16 Bergleute mit teilweise schweren Verletzungen an die Erdoberfläche.

Für die 27 noch vermissten Bergleute gebe es weiterhin Hoffnung, teilte die Einsatzleitung mit. Die Rettungskräfte versuchten, durch die benachbarte Schachtanlage Osinnikowskaja zum vermuteten Aufenthaltsort der Bergleute zu gelangen.

In Russland sind die Erinnerungen an das „Wunder von Nowoschachtinsk” noch frisch. In der südrussischen Stadt waren im vergangenen Oktober elf Bergleute nach knapp einer Woche unter Tage lebend geborgen worden. Rettungskräfte hatten einen Tunnel zu ihnen gegraben.

In den weitaus meisten russischen Kohlebergwerken wird mit veralteter Technik unter lebensgefährlichen Bedingungen gefördert. In den unrentablen Minen arbeiten die Männer in Tiefen von 500 Metern, wo die Methan-Konzentration mit zunehmender Tiefe immer gefährlicher wird. Jeden Monat ereignen sich in Russland unter Tage tödliche Unfälle. In der betroffenen Schachtanlage Taischina war zuletzt im September 2002 ein Bergarbeiter beim Einbruch eines Stollens umgekommen.

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