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Tote bei Bombenanschlag in Pakistan

Ein Bombenanschlag auf eine religiöse Feier nahe der pakistanischen Hauptstadt Islamabad hat am Freitag mindestens 20 Menschen das Leben gekostet. Über 100 weitere wurden verletzt.

Zu der Zeremonie am Bari-Imam-Schrein hatten sich mehrere hundert Schiiten in Zelten versammelt. Augenzeugen berichteten, der Anschlag wurde von einem Selbstmordattentäter verübt. Die Beschreibungen des oder der Täter gingen aber weit auseinander. Auch die genaue Zahl der Opfer war vorerst unklar, weil die Leichen stark verstümmelt waren. Ein AP-Fotograf am Ort des Anschlags zählte mindestens 20 Leichen. Auch ein Geheimdienstmitarbeiter sprach von mindestens 20 Toten und rund 150 Verletzten. Klinikärzte gingen sogar von bis zu 25 Toten aus.

„Keine der Leichen war noch ganz“, sagte der Arzt Wahid Abbas, der bei der Versorgung der Verwundeten half. „Einigen wurden die Beine, anderen die Hände abgerissen.“ Abbas erklärte weiter, die Polizei habe den Kopf einer Person mitgenommen, bei der es sich um den Selbstmordattentäter handle. Offiziell wurde diese Information allerdings vorerst nicht bestätigt. Staatschef General Pervez Musharraf machte Extremisten für den Anschlag verantwortlich. Musharraf betonte in der Hafenstadt Karachi, seine Regierung werde weiter energisch gegen Extremisten und Terroristen vorgehen.

Informationsminister Sheikh Rashid Ahmed sagte: „Diejenigen, die das getan haben, sind keine Muslime, sondern Feinde des Islam und Pakistans.“ Die Hintergründe des Anschlags waren ungewiss, in Pakistan kommt es aber immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen schiitischen und sunnitischen Muslimen. Erst im März wurden bei einem Anschlag auf einen schiitischen Schrein in der Provinz Baluchistan 46 Menschen getötet.

Nach dem Anschlag am Freitag kam es zu einem Handgemenge zwischen Gläubigen und den eintreffenden Polizisten. Sie mussten den Krankenwagen mit Schlagstöcken den Weg bahnen. Einige der Demonstranten riefen „Tod den USA“. Der Polizei gelang es schließlich, das Gelände abzuriegeln, das nur einen Kilometer von der Residenz des pakistanischen Ministerpräsidenten Shaukat Aziz entfernt liegt.

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