Ein tonnenschweres Puzzle wird in diesen Tagen im Rodundwerk II der Vorarlberger Illwerke zusammengebaut. Männerspielzeug, so könnte man denken. Doch die Arbeit an den Großteilen des neuen Maschinensatzes und der Zusammenbau des Pumpspeicherkraftwerks erfordern die volle Konzentration der Monteure. „Zwischen 40 und 80 Arbeiter sind täglich auf der Baustelle zugange“, erklärt Projektleiter Werner Neyer. Seit dem Brand infolge einer durch einen Blitzeinschlag ausgelösten Notabschaltung am 3. Juli 2009 wird fieberhaft an der Wiederherstellung des zweitgrößten Kraftwerks des Energieversorgers gearbeitet. Der Zeitplan ist knapp, aber umsetzbar: „Wir rechnen mit einer Inbetriebnahme zum Jahreswechsel 2011/12“, gibt sich Neyer optimistisch. Bis dahin werden in der extra für den Bau vergrößerten Montagehalle alle Teile endgefertigt und mittels Kran im über 50 Meter tiefen Schacht verbaut. Dabei ist Millimeterarbeit gefragt. „Auch wenn die Einzelteile mehrere Hundert Tonnen wiegen, beträgt der Spielraum beim Einbau nur wenige Millimeter“, verdeutlicht Neyer die erforderliche Maßarbeit der Monteure. Eingebaut wird ein komplett neuer Maschinensatz. Denn das Brandereignis wurde zum Anlass genommen, die Leistungsfähigkeit des Werks nachhaltig zu vergrößern. Mit derselben Infrastruktur kann der Maschinensatz künftig 345 anstatt wie bislang 310 Megavoltampere (MVA) leisten. Natürlich hat die neue Anlage auch ihren Preis: „Die Kosten für die Wiederherstellung des Rodundwerks II belaufen sich auf 65 Millionen Euro“, so Projektleiter Neyer. Die Kosten der zusätzlichen Bauarbeiten wie die Sanierung des Staubeckens in Latschau werden mit 40 Millionen Euro beziffert.
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