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Tone Fink signierte seinen "Lebens- und Liebesbaum"

Tone Fink bei seiner Siegnierstunde für die VN-Kunstaktion im KUB.
Tone Fink bei seiner Siegnierstunde für die VN-Kunstaktion im KUB. ©Harald Pfarrmaier
Tone Fink Signierstunde

Nach Gottfried Bechtold zückte das zweite Aushängeschild der Vorarlberger Kunstszene für die gemeinsame Aktion “Kunst erleben und sammeln” des KUB und der VN den Signierstift.

Lange ist es her, dass Tone Fink, einst Enfant terrible der Kunstszene, sein privates Telefonbüchlein mit vielen Kritzeleien verzierte und zum Kunstwerk erhob. Der gebürtige Schwarzenberger gehört zu den Ausnahmetalenten. Er ist Filmemacher, Bildhauer, Performancekünstler, Designer, Zeichner, Objektkünstler und eigentlich selbst ein Kunstwerk.

Der 66-jährige Künstler studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Wien Malerei und Grafik und erhielt 1975 ein Stipendium an der Filmhochschule (Animationsfilm) und Kunsthochschule (Malerei) im polnischen Lodz, lehrt experimentellen Animationsfilm an der Universität für angewandte Kunst in Wien und gründete sogar eine eigene Trickfilmgesellschaft. Lehraufträge führten ihn an die Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig und an die internationale Sommerakademie für bildende Künste in Salzburg. Mit Performances und Aktionen nahm er an den Wiener Festwochen, den Biennalen in Kairo und Peking und den Bregenzer Festspielen teil. Zu seinem Werk zählen Filme wie “Narrohut”, “Katijubato” oder “Roll over”, eine gemeinsame Arbeit mit Ona B. für die Biennale Kairo.

In Bregenz war Tone Fink 2000 im Künstlerhaus Palais Thurn & Taxis mit einer Retrospektive und 2003 im Kunsthaus mit einer Einzelausstellung vertreten. Die gläserne Haut des KUB nutze er damals als Zeichengrund und verwandelte die Eingangsseite des Kunsthauses zu einem originalen Kunstwerk.

Legendär sind seine begreifbaren, besitzbaren Objekte, seine Schubkarren oder sonstigen mobilen Gefährte. Ihnen gibt er Namen wie etwa “Allafantreitroller” oder “Windschmeichler”.

Für die Aktion “Kunst erleben und sammeln” von KUB und VN entschied sich Tone Fink nach mehreren Entwürfen für seinen “Lebens- und Liebesbaum”. Etwas Gestrüpphaftes, das zum Lesen und Schmunzeln anregt. Und dementsprechend lange war die Menschenschlange, die im KUB willig ausharrte, um auf die Kunstseite seine Unterschrift zu bekommen. Aber nicht nur das. Leidenschaftlich stempelte er seine philosophischen Sprüche auf das Kunstblatt, drückte ihm sein Glücksschweinchen auf und zeigte sich von einer Seite, wie ihn alle kennen: æquot;ußerst kommunikativ und den Augenblick nützend, um aus der Signierstunde selbst eine Performance zu machen.

Bisher wurden VN-Kunstseiten von Cosima von Bonin, Gottfried Bechtold, Valie Export und Harun Farocki gestaltet und signiert. Auf Tone Fink folgt im Dezember der Engländer Antony Gormley, der mit “Horizon Field” eine einzigartige Landschaftsinstallation im hochalpinen Vorarlberg geschaffen hat.
HAPF

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