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Tödliches Drama am K2: Jetzt gibt es erste Konsequenzen

©AFP/AP/Screenshot Instagram lakpa.climbs Mohammed Hassan fehlte es wohl an der richtigen Ausrüstung sowie Bergerfahrung. ©AFP/AP/Screenshot Instagram lakpa.climbs
Schockierende Szenen spielten sich am K2 ab, als Dutzende Bergsteiger den sterbenden Bergführer Mohammed Hassan ignorierten und über ihn hinwegstiegen.
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Wie auf Aufnahmen zu sehen war, hing der schwer verletzte Mohammed Hassan am Seil des zweithöchsten Berg der Welt, doch anstatt ihm zu helfen, setzten zahlreiche Bergsteiger ihren Weg zum Gipfel fort. Der 27-jährige Pakistani verstarb tragischerweise.

Bericht: Hassan nicht richtig vorbereitet

Eine von der pakistanischen Regierung eingesetzte Untersuchungskommission hat nun einen umfangreichen 70-seitigen Bericht zu den Ereignissen am 27. Juli veröffentlicht. Der Hauptpunkt des Berichts besagt, dass Mohammed Hassan an diesem Tag nicht am K2 hätte sein sollen. Die genaue Frage nach der Verantwortlichkeit wird im Bericht jedoch nur indirekt behandelt.

Geld nicht in Ausrüstung investiert

Es war Hassans erste Expedition auf einen Achttausender. Zuvor hatte er lediglich als "Low Altitude Porter" das Material bis zum Basislager transportiert. Weder war er bergsteigertechnisch für Höhen über 8000 Meter geeignet, noch war seine Ausrüstung ausreichend, wurde im Bericht festgestellt. Obwohl seine Agentur, "Lela Peak Expedition," ihm rund 765 Euro für geeignete Ausrüstung zur Verfügung gestellt hatte, investierte Hassan das Geld nicht darin.

Keine Spekulationen über mögliche Rettung

Bei dem tragischen Unfall auf dem Berg hing Hassan über eine Stunde kopfüber in einem Seil, bis ihm der brasilianische Kameramann Gabriel Tarso und zwei weitere Helfer zu Hilfe kamen. Der Bericht enthält keine Spekulation darüber, ob eine intensivere Rettungsaktion Hassan hätte retten können.

Die drei Kinder, seine Ehefrau und seine Mutter trauern um Mohammed Hassan - AP

Sperre für besagte Agentur

Als Reaktion auf das Unglück und das Vergehen, den Bergsteiger mit der richtigen Ausrüstung auszustatten, wurde die Agentur "Lela Peak Expeditions" nun für zwei Jahre gesperrt. Im Bericht werden außerdem strengere Richtlinien empfohlen, wonach Hochträger nur mit ausreichender Erfahrung und Schulung an Achttausender-Expeditionen teilnehmen dürfen. Es wird auch die Notwendigkeit spezialisierter Rettungsteams betont. Außerdem wird die Rolle von Verbindungsoffizieren hinterfragt, die offenbar ihre Aufsichtspflichten nicht ernst genug genommen haben. Denn scheinbar hat niemand versucht, Hassan davon abzuhalten, bei der gefährlichen Tour sein Leben zu riskieren.

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(VOL.AT)

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