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Todesfall durch Creutzfeld-Jacob-Variante

Symbolfoto
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In Wien ist am Dienstag, eine vermutlich an einer Creutzfeld-Jacob-Variante erkrankte Patientin am Neurologischen Zentrum Rosenhügel verstorben.

Noch im August hatte sie sich einer Augenoperation im Wiener Hanusch-Krankenhaus unterzogen. Die CJD-Variante, an der die Patientin offenbar litt, wird nur durch direkten Kontakt mit Gehirn, Rückenmark oder der Augen-Hornhaut übertragen. Die Experten beruhigen aber.

Vorsichtsmaßnahmen ergriffen

Im Hanusch-Krankenhaus betonte man, gleich nach Bekanntwerden des Vorfalles am 1. September sämtliche Vorsichtsmaßnahmen ergriffen und etwa den Operationssaal (OP) gesperrt sowie sämtliches Besteck isoliert zu haben. Da man ein spezielles Sterilisierungsverfahren, die alkalische Sterilisation, verwende, müssten auch die krankheitserregenden Prionen abgetötet werden. Eine Ansteckung weiterer Patienten sei deshalb „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ auszuschließen, hieß es auf APA-Anfrage im Hanusch-Krankenhaus.

Zwischen der Operation der nun Verstorbenen am Grauen Star und der Sperrung der OPs am 1. September sind 370 Patienten operiert worden. Wie viele dieser potenziell Betroffenen in der kommenden Woche zu einem Informationsgespräch geladen würden, wird am kommenden Freitag entschieden, hieß es im Hanusch-Krankenhaus. Dann kommt eine Expertenkommission mit Beamten des Gesundheitsministeriums zusammen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Im Krankenhaus selbst gehe man aber von höchstens 20 bis 30 Menschen aus, die im Sinne der Transparenz zu einem Gespräch gebeten würden.

Auch KAV sieht keine Gefajr

Ebenfalls keine Gefahr sieht der Krankenanstaltenverbund (KAV), in dessen Neurologischem Zentrum Rosenhügel die Patientin am Dienstag verstorben war. Hier sei die Frau nicht operiert worden, wodurch Menschen in Kontakt mit den infektiösen Körperteilen wie Gehirn oder Rückenmark hätten kommen können. Und dass die Frau an der neuen, hochansteckenden Variante der Erkrankung litt, „schließen die Experten aus“, wurde betont.

Ein definitiver Nachweis, ob eine Creuzfeldt-Jakob-Erkrankung vorlag, kann erst nach dem Tod eines Patienten erbracht werden. Derzeit werden Proben der Verstorbenen untersucht. Mit einem Ergebnis sei in zwei Wochen zu rechnen, so der KAV.

Die klassische Form der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit ist seit Jahrzehnten bekannt. Bei dem unheilbaren Leiden (englisch:
Creutzfeldt-Jakob-Disease/CJD) löst sich das Gehirn wie bei BSE-kranken Tieren schwammartig auf. Ein Zusammenhang mit BSE wurde bei der klassischen Form jedoch nie nachgewiesen. Der Krankheitserreger ist in allen Fällen ein krankhaft verändertes Eiweiß (Prion).

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