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Tochter mehrmals vergewaltigt: Prozess gegen 68-Jährigen vertagt

Der Prozess wurde auf unbestimmte Zeit vertagt.
Der Prozess wurde auf unbestimmte Zeit vertagt. ©APA (Sujet)
Einem 68-Jährigen wird vorgeworfen, seine nun bereits erwachsene Tochter im Kindesalter mehrmals vergewaltigt zu haben. Der Prozess in Wien wurde auf unbestimmte Zeit vertagt.

Weil er vor über 30 Jahren begonnen haben soll, sich jahrelang an seiner damals sechsjährigen Tochter zu vergreifen, hat sich ein pensionierter HTL-Lehrer am Mittwoch vor einem Wiener Schöffensenat verantworten müssen. Dem mittlerweile 68-Jährigen wurde unter anderem 26-fache Vergewaltigung seiner Tochter vorgeworfen.

Tochter vergewaltigt: Prozess gegen pensionierten HTL-Lehrer

Laut Anklage soll er das Mädchen im Volksschulalter zu Sex gezwungen haben, indem er es fesselte, gegen die Wand oder unter Wasser drückte. Um ihr Stillschweigen zu erwirken, habe er ihr gedroht, sie in ein Heim zu stecken, sollte sie ihn verraten, berichtete der Staatsanwalt: "Der Fall ist erschütternd. Sie hat es so lange verdrängt, bis es irgendwann aufgepoppt ist."

30 Jahre später zeigte die erwachsene Frau, die inzwischen selbst eine Familie hat, ihren Vater an, nachdem sie ein Mail an ihre Eltern geschrieben und vom Vorgefallenen erzählt hatte. Ausschlaggebend dafür war, dass sie sich wochenlang mit einem posttraumatischen Belastungssyndrom in stationäre Spitalsbehandlung begeben hatte müssen, weil sie ihrer Darstellung zufolge mit dem Erlebten nicht mehr fertig wurde. Das brachte ihre beiden Schwestern dazu, nun auch zur Polizei zu gehen. Sie berichteten, ihr Vater habe sie in der Kindheit und Jugend wöchentlich verprügelt, gewürgt und gedemütigt, was nun ebenfalls prozessgegenständlich ist.

68-Jähriger bestreitet Vorwürfe

"Ich bin meinen Töchtern niemals nahe gekommen", versicherte der Angeklagte. Die behaupteten sexuellen Übergriffe seien "absolut an den Haaren herbeigezogen". Die Tochter, die das behaupte, sei "extrem in die Esoterik abgerutscht". Das habe "ihren Charakter verändert". Sie projiziere etwas, das ihr von dritter Seite erzählt worden sei, auf ihn. Noch zu seinem 60. Geburtstag habe sie ihm eine liebevoll gestaltete DVD mit Familienfotos zusammengestellt. Hätte er sich tatsächlich an ihr vergangen, wäre das mit Sicherheit unterblieben.

Zu den Gewaltausbrüchen gegen die anderen Töchter räumte die Verteidigerin ein: "Er war ein strenger, autoritärer Vater, der zugegebenermaßen Widerspruch nicht geduldet hat." Schläge "in dieser Form" habe er aber nicht ausgeteilt. "Ab und zu" sei es zu Ohrfeigen gekommen.

Seine Töchter hätten sich in der Pubertät zum Teil "ausgesprochen bockig und provokant" verhalten, gab der 68-Jährige in diesem Zusammenhang zu Protokoll. Er habe sie dann manchmal "fest an der Hand gehalten und angebrüllt". Es sei möglich, dass dies als Schläge aufgefasst wurden, "aber ich habe sie niemals ins Gesicht geschlagen. Niemals."

Prozess auf unbestimmte Zeit vertagt

Der Prozess gegen den pensionierten Wiener HTL-Lehrer ist auf unbestimmte Zeit vertagt worden. Der Schöffensenat hält ergänzende Beweisaufnahmen für erforderlich.

(APA/Red)

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