"Titanic" feuert neue Breitseite auf den Papst

Ob da wohl wieder ein Verbot fällig wird? Erst vor kurzem musste eine Ausgabe des Satire-Magazins eingestampft werden. In Anspielung auf die undichten Stellen im Vatikan hatte man den Oberhirten mit gelben und braunen Flecken auf der Soutane abgebildet – mit dem Vermerk “Halleluja im Vatikan – Die undichte Stelle ist gefunden” und “Noch eine undichte Stelle gefunden”. Papst Bendedikt XVI gab sich “not amused” und ging kurzerhand gerichtlich gegen das Satiremagazin vor. Er fühlte sich in seinen Persönlichkeitsrechten verletzt, und erwirkte eine einstweilige Verfügung.

“Jedes Maß an Zumutbarem überschritten”

Die Deutsche Bischofskonferenz urteilte, dass die Titanic “Jedes Maß an Zumutbarem” überschreite. Das Landgericht Hamburg hatte die weitere Verbreitung des Titelfotos verboten. Die “Titanic” legte Widerspruch ein. Der Fall liegt nun bei der Justiz. Die Titanic-Macher haben jedenfalls angekündigt, “bis zum Jüngsten Gericht” gehen zu wollen.

Dank für päpstliche Klage

Laut 20min.ch bedankte sich der “Titanic”-Chefredakteur Leo Fischer bei dem Papst: “Wir danken dem Heiligen Vater für sein Interesse an unserem Magazin und bitten erneut um den päpstlichen Segen”. Eine weitere Klage hält auch er nicht für ausgeschlossen. Jedenfalls kann man nicht nur unglücklich über das päpstlich erwirkte Verbot sein: Denn das letztmalige habe eine Auflagensteigerung von über 70 Prozent bewirkt. “Nun hoffen wir, dass der Heilige Stuhl auch diesen neuen Titel ähnlich abwegig und rufschädigend interpretiert”, sagte der “Titanic”-Chef.