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Tiroler Bartgeier für den Nationalpark Hohe Tauern präsentiert

Das sechs Wochen alte Bartgeierjungtier im Alpenzoo Innsbruck ist am Dienstag bei einer Pressekonferenz präsentiert worden.

Das Geierküken wird am 12. Juni im Salzburger Teil des Nationalparks Hohe Tauern freigelassen und ist somit eines von 31 Tieren, die vom Alpenzoo zur Verfügung gestellt wurden. Das Artenschutzprojekt feiert heuer sein 30-jähriges Jubiläum.

Eigentlich habe man heuer zwei Jubiläen, erklärte Michael Martys, Direktor des Innsbrucker Alpenzoos. Zum einen sei es nun 35 Jahre her, dass der Grundstein für dieses alpenweite Artenschutzprogramm mit der Nachzucht von Bartgeiern gelegt wurde. 1973 gelang dies zum ersten Mal in einem Zoo, hob Martys hervor. Zum anderen ist es 30 Jahre her, dass das “Internationale Projekt zur Wiederansiedlung des Bartgeiers in den Alpen” gestartet wurde. Ziel des 1978 gegründeten Artenschutzprojektes sei “der Aufbau einer freilebenden, sich selbst erhaltenden Population von Bartgeiern in den Alpen”.

Nach der Auswilderung im Juni müssten die Tiere noch vier bis sechs Wochen betreut werden, da sie noch nicht flugfähig seien, referierte Wolfgang Urban, Direktor des Nationalparks Hohe Tauern in Salzburg. Für die weitere Beobachtung der Tiere werde ein Markierungsmuster verwendet, das es ermöglicht, die Jungtiere bis zu einem Alter von drei Jahren zu identifizieren. Insgesamt seien bis heute 150 Jungvögel in den Nationalparks der verschiedenen Alpenländer freigelassen worden.

Die Bartgeier galten lange Zeit als aus den Alpen verschwunden. Namensgebend sind ihre borstenartigen Federn, die über den Schnabel hängen. Flügel und Schwanz sind dunkel, Kopf und Brust rötlich gefärbt. Die erwachsenen Tiere erreichen eine Flügelspannweite von bis zu drei Metern. Die Bartgeier ernähren sich von Knochen und Kadavern. Zu große Knochen werden von den Tieren mit den Fängen hoch in die Luft getragen und auf schräge Felsplatten abgeworfen, damit diese zersplittern. Die harmlosen Aasfresser fielen im 19. Jahrhundert einem Aberglauben zum Opfer. Man dachte sie würden Lämmer und kleine Kinder töten. Von daher rührt auch ihr früherer Name “Lämmergeier”, fasste Urban zusammen. Die Wiederansiedlung des Bartgeiers ist ein Gemeinschaftsprojekt des Nationalparks Hohe Tauern, des WWF Österreich, der Veterinärmedizinischen Universität Wien, der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt und des Vereins Eulen- und Greifvogelschutz Österreich.

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