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Tilo Berlin klagt Kärntner Hypo auf 250 Mio. Euro

Die juristische Schlacht rund um die im Dezember 2009 notverstaatlichte Hypo Alpe-Adria-Bank ist nun um ein weiteres Verfahren reicher.

Der Investor Tilo Berlin, der im Herbst 2006 bei der Bank eingestiegen war und bis zum Frühjahr 2007 250 Mio. Euro investiert hatte, klagt nun die Hypo auf Rückabwicklung des Kaufvertrags und Rückzahlung des Kaufpreises.

Schwere Vorwürfe gegen Hypo Alpe-Adria

In der mit 7. November datierten Klagschrift, die der APA vorliegt, werden schwere Vorwürfe gegen die Bank und deren damaligen Vorstandschef Siegfried Grigg erhoben. Im Wesentlichen argumentierten Berlins Anwälte, dass die Hypo der Berlin-Gruppe bei deren Einstieg in die Bank wesentliche Informationen vorenthalten hätte.

Zum einen habe Grigg verschwiegen, dass es für die Vorzugsaktien Rückkaufgarantien der Bank gegenüber den Investoren gegeben habe, damit seien 200 Mio. Euro als Eigenkapital dargestellt worden, die es in Wahrheit gar nicht waren.

Sowohl die Umstände der Finanzierung der Aktienemission 2004 als auch die Tatsache, dass die Kaufvereinbarungen für die Emission 2006 noch gar nicht existierten und es Nebenabreden gegeben habe, seien “verheimlicht und verschwiegen” worden.

Bericht der Nationalbank verschwiegen

Grigg habe der Berlin-Gruppe auch einen Bericht der Nationalbank verschwiegen, in dem es heiße, dass mindestens 53 Mio. Euro aus dem Vorzugsaktienverkauf nicht als Eigenkapital angerechnet werden dürften. Er habe auch die Bilanz 2005 unterschrieben, die “mit hoher Wahrscheinlichkeit das Eigenkapital unrichtig ausweist”. Auch die – ebenfalls von Grigg unterschriebene Bilanz 2006 sei – die Eigenkapitalschädlichkeit von Nebenvereinbarungen vorausgesetzt – wahrscheinlich falsch.

Bei der Bank bestätigte man am Montag auf APA-Anfrage, die Klage am Montag erhalten zu haben. Kommentar gab es vorerst aber keinen.

(APA)

 

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