Lebendig zum Beispiel als Haustiere, tot als Schmuck, Medizin oder Kleidung, warnte Jutta Jahrl vom WWF. Durch die EU-Erweiterung fehlt es aber an entsprechenden Kontrollen.
Das Finanzministerium verzeichnete im Jahr 1997 rund 2.200 Anträge zum legalen Handel, zehn Jahre später liegt die Anzahl bei rund 8.500. Beim illegalen Handel könne man keinen Trend erkennen, durch die Osterweiterung würde es aber an Kontrollen an Österreichs Grenzen fehlen.
Mit gefälschten und verfälschten Dokumenten wird versucht, verbotene Arten einzuführen oder gleich zu schmuggeln. In den ersten drei Quartalen diesen Jahres wurden fünf Aufgriffe mit Kaviar, sechs mit Produkten aus Krokodilhaut sowie Korallen und drei Fälle von Elfenbein verzeichnet. Lebendig nach Österreich kamen unter anderem 14 Schildkröten und ein Papagei.
Besonders auffällig ist die Entwicklung aufgrund der weggefallenen Grenzen bei Kaviar: Waren es zuvor rund 190 Kilogramm der Delikatesse pro Jahr, wurden 2006 nur vier Kilo Fischeier in Österreich beschlagnahmt, sagte Jahrl.
Auch als Tourist kann man ungewollt Schmuggler werden: Der Tiefenspeicher des Naturhistorischen Museums beherbergt so unter anderem ein Mitbringsel aus Kroatien, auf dem sich gleich vier geschützte Meeresbewohner – drei Korallen und eine Muschel – befinden. Prinzipiell gelten für das Schmuggeln von gefährdeten Arten Strafen zwischen 1.450 Euro und 36.000 Euro.
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