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Thiem peilt für zweite Jahreshälfte Turniersieg an

Thiem hat 2014 noch die Top 32 im Visier
Thiem hat 2014 noch die Top 32 im Visier
Österreichs Tennis-Jungstar Dominic Thiem hat seine Ziele kräftig nach oben korrigiert. Zum Saisonstart im Jänner war ein French-Open-Hauptfeldplatz sein Wunsch-Szenario, diese Vorgabe hat der 20-Jährige mit Lockerheit erfüllt. Nun will Thiem drei Grand Slams später bei den Australian Open im Jänner bereits gesetzt sein. Auf dem Weg dorthin soll es am besten mit seinem ersten ATP-Titel klappen.


“Ich bin heiß auf einen Turniersieg”, sagte die nationale Nummer eins am Montag bei einer Pressekonferenz der Wiener Erste-Bank-Open (11. bis 19. Oktober). “Das ist mein großer Traum, und bevorzugt soll das in Österreich passieren.” Schon sein grundsätzlicher Anspruch würde ihn in die Nähe davon bringen, möchte Thiem doch immer besser abschneiden als im Jahr davor. Da war er in Kitzbühel wie in Wien im Viertelfinale.

Im Vorfeld des Kitzbüheler “bet-at-home”-Cups (ab 27. Juli) wird der Niederösterreicher in den nächsten beiden Wochen ebenfalls auf Sand in Hamburg und Gstaad spielen. Nach Trainingstagen und dem Sammeln von Matchpraxis auf “roter Asche” am vergangenen Wochenende in Mannheim in der Bundesliga fühlt sich Thiem schon bei der Rückkehr nach Deutschland in der Hansestadt für einen größeren Coup bereit.

Bei zehn Spielern in Hamburg aus den Weltranglisten-Top-30 scheint das kühn. Doch Thiem weiß, dass er auf Sand kaum noch jemand zu fürchten hat. Auf Rasen sieht es noch anders aus, aber auch das soll sich 2015 ändern. “Dieses Jahr habe ich mir noch gesagt, dass ich nach zwei Erstrunden-Niederlagen nicht enttäuscht sein muss”, bezog er sich auf seine sieglose Rasensaison. “Nächstes Jahr soll es aber schon gescheit verlaufen.”

Nach seinem frühen Wimbledon-Out hat der Lichtenwörther drei Tage Urlaub eingeschoben, am Sonntag ist Thiem erstmals seit Mitte Mai heimgekommen. “So eine Saison auf der Tour ist schon anstrengend, man ist dauernd am Limit”, erklärte der Weltranglisten-57. “So habe ich es mir nicht erwartet. Aber jetzt fühle ich mich richtig fit.” Die Partien in Mannheim hätten ihm geholfen, auf Sand schnell wieder Fuß zu fassen.

Ein schneller Erfolg wird nun wohl auch nötig sein, um seinen Status im ATP-Ranking zu halten. “Ich möchte keinen Jüngeren vor mir haben”, sagte Thiem in Reaktion auf den Vorstoß des 19-Jährigen Nick Kyrgios ins Wimbledon-Viertelfinale. Der Australier liegt nur noch neun Plätze hinter ihm. “Das fordert mich heraus. Ich muss jetzt wieder vorlegen, um ihn in Schach zu halten. Ich würde auch gerne gegen ihn spielen.”

Nach der in “Kitz” zu Ende gehenden Sand-Session wird Thiem die Hartplatz-Tournee in Nordamerika mit den US Open als Höhepunkt in Angriff nehmen. In New York will das ÖTV-Ass ordentlich anschreiben. “Ab den US Open möchte ich bei Grand Slams meine bisherigen zweiten Runden (Australian und French Open) toppen. Mein großes Ziel sind die Top 32 bis Ende des Jahres, damit ich in Melbourne gesetzt bin.”

Sein Trainer Günter Bresnik würde das Erreichen dieser hohen Messlatte natürlich begrüßen, aber es hat für ihn nicht erste Priorität. “Die Top 32 machen einen Riesen-Unterschied. Aber ich selbst habe kein Ranking-Ziel, weil das hängt doch auch immer von den Auslosungen ab”, meinte der Coach. Wichtiger sei, mit einer guten Vorbereitung in das nächste Jahr zu gehen. Das soll im November und Dezember umgesetzt werden.

Diese Pläne könnte aber das Bundesheer durchkreuzen, denn zum Jahresende muss Thiem in die Grundausbildung. “Wenn es in der Nähe der Südstadt wäre, könnten wir den Aufbau halbwegs normal durchziehen”, erläuterte Bresnik. “Sonst wird es schwierig.” Thiems Fitnesscoach Sepp Resnik spielt da eine wichtige Rolle. Der Oberstleutnant soll mit seinen Kontakten helfen, die bestmögliche Lösung zu erreichen.

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