Blitzeinschlag beschädigte Glockensystem der St.-Peter-und-Paul-Kirche.
Lustenau. Ein lauter Knall am Morgen des 27. August und das Glockengeläut der Hl.-Peter-und-Paul-Kirche im Lustenauer Kirchdorf schwieg. Schuld war ein Blitzeinschlag. Nun musste Walter Pirker, Elektriker für Störungsfälle der Salzburger Spezialfirma Schauer + Sachs, die defekte Hauptuhr der Turmuhren austauschen. Diese rund 900 Euro teure Schaltuhr ist für den regelmäßigen Glockenschlag und die Zeitangabe verantwortlich.
Auch die sogenannten Geber (Glockensteuerung) der Glocke 4 und 5 der insgesamt fünf Glocken sind durch den Einschlag zerstört worden. Kostenpunkt 180 Euro pro Stück. Auch der Läuteautomat der Glocke 4 hat seine Arbeit eingestellt. Sollte dieser nicht mehr zu reparieren sein, schlägt er mit 920 Euro zu Buche. “Die anderen Glocken haben den Blitz schadlos überstanden. Jetzt funktioniert das Glockensystem wieder”, teilt Pirker mit. Allein die Materialkosten belaufen sich gesamt auf 2180 Euro, die so Christine Oss vom Pfarramt die Blitzschlagversicherung übernimmt.
Schaden trotz Blitzschutz
Bei einer Blitz-Hauptentladung fließt ein Strom mit einer Stärke von etwa 20.000 Ampere.
Dr. Georg Friebe von der inatura in Dornbirn erklärt, wie es zu dem Schaden trotz eines Blitzableiters kommen konnte: “Direkte Schäden entstehen durch die enorme Temperatur am Einschlagsort. Der Blitzableiter führt den Blitz an dem zu schützenden Objekt vorbei in die Erde.” Auch wenn der Blitz durch den Blitzableiter kontrolliert in die Erde geleitet werde, so fließen dort kurzzeitig sehr hohe Ströme. “Sie erzeugen Sekundärspannungen und Sekundärströme in den elektrischen Versorgungsleitungen.
Der plötzliche Stromstoß zerstört angeschlossene Geräte.” Hier werden Temperaturen erreicht, die Kabel schmelzen lassen. “Wenn das Gebäude wenig Schaden davongetragen hat, aber die Steuerung der Glocken zerstört wurde, so hat der äußere Blitzschutz funktioniert. Nicht jedoch der innere. Die Sekundärspannungen wurden in den elektrischen Leitungen nicht unschädlich gemacht. Das Glockensystem war für solch eine Überspannung nicht ausgelegt”, weiß Friebe.
Text: Bettina Maier
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