Darauf einigten sich Unterhändler von Europaparlament und EU-Staaten am Donnerstag. Für systematische Verstöße drohen den Seiten-Betreibern hohe Strafen. Ursache sind die jüngsten islamistischen Anschläge in Wien, Dresden, Nizza und bei Paris.
Formelle Bestätigung steht noch aus
Daraufhin hatten etliche Spitzenpolitiker - unter ihnen Kanzlerin Angela Merkel - darauf gedrungen, dass die Verhandlungen zwischen Parlament und EU-Staaten schnell abgeschlossen werden. Beide Seiten müssen die Einigung nun noch formell bestätigen.
Zivilgesellschaftliche Organisationen hatten vor zentralen Punkten des Vorhabens gewarnt. Eine Löschfrist von einer Stunde sei insbesondere für kleinere Provider nicht machbar.
Terror-Serie erschüttert EU
Zuletzt hatte eine Serie islamistisch motivierter Anschläge die EU erschüttert. In Dresden hatte am 4. Oktober ein als Gefährder eingestufter Syrer mit einem Messer einen Mann tödlich und einen weiteren Mann schwer verletzt. Als Gefährder bezeichnen die Sicherheitsbehörden Menschen, denen sie schwerste politisch motivierte Vergehen bis hin zum Terroranschlag zutrauen. In Paris wurde ebenfalls im Oktober ein Lehrer von einem mutmaßlichen Islamisten enthauptet, in Nizza wurden drei Menschen von einem Gewalttäter in einer Kirche getötet. In der Wiener Innenstadt erschoss am 2. November ein Anhänger der Terrororganisation "Islamischer Staat" vier Menschen und verletzte mehr als 20 weitere.
Einigung beruht auf EU-Vorschlag
Die jetzige Einigung beruht auf einem früheren Vorschlag der EU-Kommission. Eine Stunde sei "das entscheidende Zeitfenster, während dessen Öffnung größter Schaden angerichtet werden kann", sagte der ehemalige Kommissionschef Jean-Claude Juncker 2018.
Firmen wie Facebook oder Googles Videoplattform Youtube betonen stets, dass sie Terrorinhalte inzwischen in vielen Fällen binnen weniger Minuten löschen - und noch bevor irgendjemand sie sieht.
(APA/dpa)
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