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Terror-Gefahr: Vorarlberger Veranstalter beobachten die Situation genau

Vorarlberger Veranstalter arbeiten eng mit der Polizei zusammen.
Vorarlberger Veranstalter arbeiten eng mit der Polizei zusammen. ©Archiv/MiK, Stiplovsek
Body-Scanner, Sprengstoffhunde, Betonblöcke, Scharfschützen: Aus Angst vor einem Terroranschlag werden derzeit in der Schweiz vor großen Konzerten und Festivals alle möglichen Maßnahmen und Vorkehrungen geprüft. Doch wie gehen Vorarlberger Veranstalter und die Polizei mit der Situation im kleinen Ländle um?

Nach dem Anschlag auf das Ariana Grande-Konzert in Manchester, der 22 Menschen das Leben gekostet hat, werden die Sicherheitsvorkehrungen vor Großveranstaltungen in ganz Europa verstärkt. Bei Festivals und Konzerten in der benachbarten Schweiz müssen Konzert-Fans aus Vorarlberg mit mehr Sicherheitskontrollen- wie hier bereits berichtet –  rechnen. Die Polizei wird beispielsweise beim Open Air St. Gallen am Eingangsbereich stärker kontrollieren und auch der Einsatz von Sprengstoffhunden vor dem Festival wird derzeit laut “fm1today” geprüft.

»Manchester-Anschlag – Polizei veröffentlicht Fotos des Attentäters Die britische Polizei hat Fotos veröffentlicht, die den Selbstmordattentäter von Manchester kurz vor seiner Tat zeigen. Die Bilder von dem 22-jährigen Briten Salman Abedi stammen von Überwachungskameras, wie die Ermittler am Samstag mitteilten. Darauf ist ein junger Mann mit Schnurrbart und Brille zu sehen, der eine Kappe, eine schwarze gefütterte Weste sowie Jeans und Turnschuhe trägt.«

Geringes Gefährdungspotenzial in Vorarlberg?

Für Events in Vorarlberg wird das Gefährdungspotenzial aber derzeit als sehr gering eingeschätzt. Heimische Veranstalter beobachten die Situation jedoch genau, eine Erhöhung der Sicherheitsvorkehrungen für die im Vergleich deutlich kleineren Events in Vorarlberg ist aber nicht geplant, wie eine VOL.AT-Umfrage zeigt.

 Verstärkte Zusammenarbeit mit der Polizei

“Wir beobachten die Situation und die Maßnahmen in den Großstädten rundherum genau”, sagt Szene Open-Air-Veranstalter Hannes Hagen auf VOL.AT-Anfrage. Dass die Besucher wie auf einem Flughafen – wie zum Teil in der Schweiz geplant und umgesetzt – gescannt werden, schließt Hagen (Szene Open Air, Kultursommer im Conrad Sohm) aus. Die Zusammenarbeit mit den Behörden werde aber sicher intensiviert. “Der Besucher soll jedoch möglichst wenig davon merken.” Hagen hält aber auch fest, dass es “keine gänzliche Vermeidung von solch dummen und feigen Anschlägen” geben könne.

“Wir sind vermutlich kein attraktives Ziel”

Ähnlich schätzt man die Situation beim poolbar-Festival ein, wie Veranstalter Herwig Bauer sagt: “Wir haben keine speziellen Vorkehrungen getroffen, unsere Securitys sind gut geschult.” Aus Bauers Sicht sei das poolbar-Festival vermutlich kein besonders attraktives Ziel. “Ich glaube, dass eher die rein kommerziellen Acts in großen Städten potentielle Ziele sind.”

Zivil-Polizei im Einsatz

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Laut Showfactory-Chef Walter Egle, der unter anderen Acts wie Robbie Williams und Helene Fischer im Ernst-Happel-Stadion oder die “Schlagernacht der Stars” auf der Bregenzer Seebühne veranstaltet, sind die Sicherheitsvorkehrungen in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. “Wir investieren heute natürlich viel mehr in die Sicherheit und bei großen Konzerten wie im Ernst-Happel-Stadion sind auch Zivil-Polizisten im Einsatz. Zudem gibt es schon im Vorfeld immer eine enge Zusammenarbeit mit der Polizei.”

Walter Egle: “Ein Rest-Risiko gibt es immer”

Mit dem Thema Sicherheit müsse man sehr achtsam und sorgsam umgehen, trotzdem könne man ein Rest-Risiko nie ausschließen. Walter Egle, der auch das Konzert von Andreas Gabalier in St. Gallen organisiert, schließt derzeit ebenfalls aus, dass zum Beispiel Körper-Scanner bei so großen Veranstaltungen zum Einsatz kommen. “Das wäre organisatorisch nicht umsetzbar. In der Schweiz wird das Thema Sicherheit aber groß geschrieben. Wir werden uns daher noch mit den Behörden zusammensetzen und dann sehen, was für Auflagen wir zu erfüllen haben”, sagt er.

Susanne Moll: “Gefährdungslage bewerten”

Gibt es ein konkretes Bedrohungspotenzial? Laut Susanne Moll von der Polizei Vorarlberg hat sich nach dem Anschlag in Manchester nicht viel an der Ausgangslage geändert. Natürlich werde man vor Großereignissen wie zum Beispiel dem Szene Open Air oder auch der Eröffnung der Bregenzer Festspiele sich mit den Veranstaltern absprechen und die Gefährdungslage aktuell bewerten, sagt sie auf VOL.AT-Anfrage abschließend.

(VOL.AT)

Video: So sollte man sich im Notfall verhalten!
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