AA

Termine für Mehrerauprozesse fixiert

Das Kloster Mehrerau muss sich im Dezember dem Gericht stellen.
Das Kloster Mehrerau muss sich im Dezember dem Gericht stellen. ©VOL.AT/Philipp Steurer
Bregenz - Acht Monate ist es nun her, dass zwei ehemalige Zöglinge des Klosters Mehrerau wegen sexueller Übergriffe auf Schadenersatz klagten.
Altabt Kassian Lauterer als Zeuge
Anwalt macht "Rückzieher"
Zweite Klage gegen Mehrerau
Missbrauchsopfer klagt Mehrerau

In einem Fall geht es um 200.000 Euro, im anderen um 135.000 Euro. Bislang weigerte sich das Kloster, auch nur einen Teil zu bezahlen und verwies auf die Klasnic-Kommission. Im Fall des heute 45-Jährigen zeichnet sich ein Ende des Prozesses ab, im Fall des 58-Jährigen wurde ein Psychologe beauftragt, sich den Mann anzuschauen.

Fortsetzung im Dezember

Am vierten Dezember wird im Falle des älteren Missbrauchsopfer vermutlich erläutert werden, ob es glaubwürdig ist, dass der Mann erst Jahrzehnte später realisierte, was ihm widerfahren ist. Das Opfer ist seinem Leben nach eigenen Angaben privat als auch beruflich immer wieder “gescheitert”. Erst 2010 sei ihm bewusst geworden warum. Damals tauchten international immer mehr Fälle von Missbrauch auf und das rüttelte den Mann offenbar wach. Lange pflegte er ein ausgesprochenes gutes Verhältnis zu seinem Peiniger. “Ich habe alles Furchtbare erfolgreich verdrängt”, so seine Erklärung. Ein Psychologe soll nun zu diesem Verhalten Stellung nehmen. Die Frage, wann dem Mann die Folgen bewusst wurden, ist für den Lauf der Verjährungsfrist äußerst wichtig.

Kloster erkennt nur einen Fall an

Am 18. Dezember geht es dann auch in dem Fall des heute 45-Jährigen weiter. Hier ist noch eine Zeugin ausständig, dann wird sich zeigen, ob die Richterin das Verfahren schließt oder ob noch weitere Beweise aufgenommen werden müssen. Im Fall dieses Missbrauchsopfers erkennt das Kloster zumindest an, dass es Übergriffe und Vergewaltigungen gab. Im Falle des zeitlich weiter zurück liegenden Opfers, glaubt Klosteranwalt Betram Grass nicht, dass es hier einen Missbrauch gab. “Ich halte die Aussagen des Mannes für unglaubwürdig”, so Grass.

Anfangs hatte man auch bei dem älteren Mann die Übergriffe “außer Streit” gestellt, ihm also geglaubt. Nach seiner Einvernahme ergab sich auf Klosterseite plötzlich ein Sinneswandel und man hielt die Angaben für nicht glaubwürdig.

Die Urteile ergehen in beiden Fällen schriftlich, somit werden die Opfer noch eine Weile auf eine Antwort warten müssen.

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Bregenz
  • Termine für Mehrerauprozesse fixiert