Verkehrslandesrat Manfred Rein: „Dieser Vorschlag ist kontraproduktiv.“
Auf dreispurigen Autobahnen gilt in Italien seit kurzem die Höchstgeschwindigkeit von 150 Kilometern pro Stunde (bisher 130). „Es ist auch legitim, darüber in Österreich zu diskutieren und auf gut ausgebauten Autobahnen über ein Tempolimit von 150 oder 160 km/h nachzudenken“, sagte der steirische ÖVP-Klubchef Christopher Drexler am Freitag.
Nach den Worten Drexlers hat das Tempo nicht unbedingt etwas mit der Verkehrssicherheit zu tun. Aus Statistiken gehe hervor, dass in Ländern mit niedrigem Tempolimit wie Griechenland weit mehr Menschen auf Autobahnen sterben als etwa in Deutschland, wo es auf vielen Abschnitten kein Limit gibt.
„An Haaren herbeigezogen“
Für Verkehrslandesrat Manfred Rein ist der „Bolzer-Vorschlag“ seines steirischen Parteikollegen „an den Haaren herbeigezogen“ und ein „absoluter Blödsinn“. Denn diese Idee sei gerade für den Bereich Unfallvermeidung kontraproduktiv. Viel wichtiger als ein höheres Tempo-Limit, so Rein, ist ein zügigeres Vorwärtskommen (Verkehrsleitanzeige) auf den Autobahnen. Höhere Geschwindigkeiten würden nur mehr Stress für die Autofahrer bedeuten.
Auch bei der Verkehrsgendarmerie in Bregenz kann man sich nicht vorstellen, dass sich der steirische Vorschlag durchsetzt. “Überhöhte Geschwindigkeit und Alkohol am Steuer sind die Hauptauslöser für Verkehrsunfälle“, verweist Verkehrsexperte Andreas Fall auf die Statistik.
Und Stefan Bickel, Leiter des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV) in Vorarlberg, betont: „Wenn man weiß, dass der Anteil der Getöteten und Schwerverletzten auch auf Vorarlbergs Autobahnen in Relation zum Unfallgeschehen sehr hoch ist, ist dies wirklich kein Anlass über eine Anhebung des Tempolimits nachzudenken.“
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