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Temperaturschwankungen, Trockenheit, Überflutungen: Das war der Juni 2018

Im Süden Österreichs war es im Juni verhältnismäßig feucht.
Im Süden Österreichs war es im Juni verhältnismäßig feucht. ©pixabay.com (Sujet)
Laut ZAMG bleibt 2018 definitiv das Jahr der großen Temperaturschwankungen. Während es im Westen des Landes viel zu trocken war, sah der Osten deutlich zu viel Regen. Dafür zählt der Juni zu den zehn wärmsten Juni-Monaten der Messgeschichte.

Der Juni 2018 wird laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) einer der zehn wärmsten Juni-Monate der Messgeschichte. Nach Angaben der ZAMG vom Freitag liegt der beinahe abgelaufene Monat um 1,9 Grad Celsius über dem langjährigen Mittel. Dazu war er im Westen und Süden viel zu trocken, im Norden und Osten dagegen deutlich zu nass.

ZAMG: Juni 2018 einer der zehn wärmsten der Messgeschichte

Damit bleibt 2018 das Jahr der großen Temperaturschwankungen. Eine Bilanz des ersten Halbjahres: Der Jänner war der drittwärmste der Messgeschichte, Februar und März präsentierten sich dagegen deutlich zu kühl. Darauf folgten der zweitwärmste April und der viertwärmste Mai der Messgeschichte und nun einer der zehn wärmsten Junimonate.

Beachtlich, aber für einen Juni laut ZAMG nicht ungewöhnlich, war die große Temperaturspanne. Am heißesten war es am 21. Juni in Niederösterreich, mit 34,6 Grad in Wolkersdorf und in Hohenau/March. Am kältesten unter 1.000 Meter Seehöhe war es nur zwei Tage später, mit 2,7 Grad in Weitensfeld in Kärnten.

Kaum Niederschlag im Großteil Österreichs

Der Juni hat bisher aber auch die Trockenheit in Teilen des Landes reguliert. Der Großteil Österreichs hat in diesem Jahr bisher zu wenig Niederschlag abbekommen, nur der Süden war verhältnismäßig feucht. Zum Monatsende hat es beispielsweise in nur zwei Tagen in Lunz am See (NÖ) rund 130 Millimeter geregnet. In Lilienfeld (NÖ), Oberndorf (NÖ), Micheldorf (NÖ) und Altmünster (OÖ) waren es rund 100 Millimeter Regen in zwei Tagen und in der Stadt Salzburg 80 Millimeter.

“Die Niederschlagsmenge von Jänner bis Juni liegt aber besonders in Oberösterreich und Niederösterreich immer noch stellenweise um mehr als 50 Prozent unter dem Mittel, vor allem im Innviertel, Mühlviertel, Waldviertel und Weinviertel”, sagte ZAMG-Klimatologe Alexander Orlik.

Rund 36.000 Blitzeinschläge registriert

Der Juni war einer der blitzreichsten Juni-Monate der vergangenen Jahre. Das Österreichische Blitzortungssystem ALDIS registrierte im Juni 2018 rund 36.000 Blitzeinschläge (Wolke-Erde-Blitze) in Österreich. Ähnlich viele Blitze gab es in den vergangenen Jahren im Juni 2015, 2012 und 2010. Deutlich mehr Blitzeinschläge, rund doppelt so viele, gab es im Juni 2008.

Seit Jahresbeginn registrierte ALDIS in Österreich rund 71.000 Blitzeinschläge in Österreich. Das ist der höchste Wert seit 2009. Damals schlug von Jänner bis Juni rund 96.000 Mal ein Blitz ein. Zählt man auch andere Blitzentladungen dazu (zum Beispiel Impulse innerhalb der Wolken), blitzte es heuer in Österreich bereits rund 482.000 Mal. Auch dieser Wert liegt deutlich über dem vieljährigen Durchschnitt.

Rohrspitz am Bodensee war sonnigster Ort im Juni

Der sonnigste Ort des Monats war mit über 300 Sonnenstunden die ZAMG-Wetterstation Rohrspitz am Bodensee. In Vorarlberg, in Nordtirol und im Großteil von Kärnten war es um bis zu 30 Prozent sonniger als in einem durchschnittlichen Juni. Um bis zu 20 Prozent weniger Sonnenschein als im Mittel gab es in Wien, im Nordburgenland und in weiten Teilen Niederösterreichs.

Durch das warme Wetter entwickelte sich die Natur teilweise relativ schnell. So setzte die Reife der roten Johannisbeere, auch als Ribisel bekannt, heuer um eine Woche früher ein als im Mittel der vergangenen 20 Jahre. Der Beginn der Weinblüte bewegte sich im Mittelfeld der letzten 20 Jahre.

(APA/Red)

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