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Teile der Berliner Mauer-Galerie vor dem Abriss - Protest

Die Touristenattraktion East Side Gallery soll für Luxuswohnungen an der Spree weichen.
Die Touristenattraktion East Side Gallery soll für Luxuswohnungen an der Spree weichen. ©EPA
Überraschend hat der befürchtete Abriss von Teilen der weltbekannten East Side Gallery in Berlin begonnen.

Am Donnerstag rückten Baufahrzeuge an der Mauer-Galerie an und entfernten auf einer Länge von mehr als 20 Metern die Oberkante des bemalten original erhaltenen Betonwalls, der einst die Stadt teilte. Zu erkennen waren auch zwei lange Schnitte durch Bilder.

Werke von 120 Künstlern

Die East Side Gallery in der Nähe der Oberbaumbrücke entstand nach dem Mauerfall. Knapp 120 Künstler bemalten den Betonwall auf 1,3 Kilometer Länge. Die Touristenattraktion gilt als weltweit längste Open-Air-Galerie. Die Initiative “Mediaspree versenken” bezog sich auf Bauarbeiter und rechnete damit, dass am Freitag mehrere Betonteile aus der Galerie herausgerissen würden. Sie rief zum Protest und einer Menschenkette auf.

Luxuswohnungen geplant

In der Vergangenheit hatten Investoren bereits Durchbrüche erstritten. Auch dieses Mal sollen wegen eines Bauprojekts zwischen der früheren Hinterlandmauer und der Spree Blöcke herausgenommen und versetzt werden. Auf dem Areal soll ein Hochhaus mit Luxuswohnungen entstehen. Auch eine im Zweiten Weltkrieg zerstörte Brücke soll neu gebaut werden. Künstler und Bürgerinitiativen akzeptieren die Pläne nicht, die zum Teil noch vom Anfang der 1990er Jahre stammen.

Künstler Therry Noir entsetzt

Unklar ist, wer die Arbeiten veranlasste. Im Bezirksamt von Friedrichshain-Kreuzberg sagte eine Sprecherin am Donnerstag: “Wir haben damit nichts zu tun.” Der Künstler Thierry Noir, dessen Bilder vermutlich betroffen sein werden, sagte der Nachrichtenagentur dpa: “Ich finde es unerträglich zu sehen, dass die Mauer hier einfach so brutal abgerissen wird.”

Erhalt der Gallerie gefordert

Ein anderer Künstler, Kani Alavi, forderte den Berliner Senat auf, sich klar zum Erhalt der East Side Gallery zu bekennen. Zudem müsse der Senat schnellstmöglich alle Schritte einleiten, um das Denkmal und das Kunstwerk zu schützen, teilte der erste Vorsitzende der Künstlerinitiative East Side Gallery mit. Die Galerie dürfe nicht filetiert werden. (APA)

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