Derzeit wird vom Bildungsministerium geprüft, ob die Angebote des christlichen Aufklärungsvereines TeenSTAR und alle anderen Angebote andere Vereine mit dem Lehrplan vereinbar sind. Der Verein, der auch in Vorarlberg an mehreren Schulen Kurse zu Sexualpädagogik gibt, steht wegen seines sehr konservativen Aufklärungsprogrammes unter Kritik. So wird etwa die Sexualiät als “Fruchbarkeit als Gabe und Aufgabe” gesehen.
Kindern gute Inhalte vermitteln
“Wenn ich die Berichterstattung höre, verstehe ich die Aufregung, da der Sachverhalt nicht richtig dargestellt wurde. Das Programm ist nicht auf Diskriminierung der Homosexualität, sondern auf Wertschätzung aufgebaut”, sagt Ernie Andergassen, die Sexualpädagogin ESSP (Entwicklungssensible Sexualpädagogik) und Bundeslandkoordinatorin für TeenSTAR Vorarlberg ist. “Das Ziel des Vereines ist es, Kindern gute Inhalte zu vermitteln, damit sie selbst gute Entscheidungen treffen können – so breit gefächert wie möglich”, erklärt sie im exklusiven VOL.AT-Interview. In Vorarlberg hat TeenSTAR laut Andergassen im vergangenen Jahr an etwa 25 Schulen Workshops zur Sexualpädagogik abgehalten. Da viele Kinder aus anderen Kulturen große Probleme mit der Darstellung der “Sexualität der Vielfalt” hätten, habe man sich bewusst für das christliche Aufklärungsprogramm entschieden. Außerdem seien die christlichen Werte sehr maßgeblich in vielen Bereichen unserer Gesellschaft und das nicht nur in der Sexualpädagogik.
Andergassen kritisiert “überspitzte Darstellung”
Für Andergassen wird die Lehre des Vereines in einem falschen Licht dargestellt: “Christliche Werte werden ins rechte Eck gestellt!” So würde man beispielsweise zwar Sexualität als Gabe und Aufgabe sehen, aber es unterliege immer der Interpretation. Sexualität sei eine große Gabe, da sie mitunter das schönste sei, was Menschen empfinden können. Sie sei auch eine große Aufgabe, weil sie immer mit anderen Personen zu tun habe. Und darum, den Respekt der anderen Personen zu wahren, das Einverständnis des anderen einzuholen. “Bei Sexualität geht es daher immer um Beziehungen, deshalb ist es eine große Aufgabe und man muss lernen damit umzugehen”, schließt die Sexualpädagogin.
(Red.)
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