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Taxibons oder Nachtmobilitätsbons? Ähnliches Konzept, andere Bedingungen

Christof Bitschi (FPÖ) stellte kürzlich die Nachtmobilitätsbons für Jugendliche im Vorarlberger Oberland vor. Dort gibt es aber bereits seit 2004 Taxibons für alle von 14 bis 20. Die beteiligten Gemeinden suchen derzeit nach einer Lösung.

Altbewährte Taxibons

In 24 Gemeinden rund um Bludenz (Brandnertal, Klostertal, Montafon, Walgau und Bludenz) sind die Taxibons für 14 bis 20-Jährige seit 2004 im Umlauf. Diese können bei den Gemeinden und in diversen Verkaufstellen erworben werden. Gültig sind diese Bons jeweils ab 22 Uhr. Sie ermöglichen Jugendlichen in ländlichen Gebieten ein sicheres und vorallem günstigeres Nachhausekommen.

Pilotprojekt Nachtmobilitätsbons

Vor kurzem hat Christof Bitschi (FPÖ) ein neues Pilotprojekt fürs Vorarlberger Oberland (Großes Walsertal, Walgau, Brandnertal, Klostertal und Montafon) vorgestellt: die Nachtmobilitätsbons. Diese sollen ab 1. Juli 2017 für alle jungen Leute von 15 bis 25 Jahren nutzbar sein und ebenfalls  zu deren Sicherheit beitragen. Unterschiede zu den bisher verfügbaren Taxibons gibt es einige. Zunächst können, durch die größere Altersspanne, mehr Menschen die Nachtmobilitätsbons nutzen. Des weiteren sind die neuen Bons nicht nur für Taxifahrten einzusetzen, sondern können auch in öffentlichen Verkehrsmitteln als Zahlungsmittel verwendet werden. Erhältlich werden diese dann bei allen Verkehrsverbundsstellen sein. Ob die Nachtmobilitätsbons dann auch wirklich im öffentlichen Nahverkehr zum Einsatz kommen können, ist aber fraglich, da Busse und Züge nach Mitternacht in besagten Gemeinden nur sehr spärlich unterwegs sind. Viele Schüler und Lehrlinge besitzen sowieso ein “Maximo”-Ticket, mit dem sie das ganze Jahr über die öffentlichen Verkehrsmitteln in Vorarlberg kostenlos benutzen können.

Kosten und Finanzierung

Der größte Unterschied zwischen den altbewährten Taxibons und dem Pilotprojekt Nachtmobilitätsbons liegt allerdings in den Kosten und der Finanzierung. Die bereits bekannten Taxibons kosten 1,75€ und haben einen Wert von 3,50€. Die Differenz wird von den Gemeinden übernommen. So war es Jugendlichen im Oberland bisher möglich, um die Hälfte des eigentlichen Streckenpreises sicher nach Hause zu kommen. Die jetzt präsentierten Nachtmobilitätsbons werden 3,00 € kosten und einen Wert von 5,00 € haben. Die Differenz hierbei übernehmen das Land Vorarlberg und die Wirtschaftskammer. Vergleicht man die beiden Preise stellt man fest, dass die Nachtmobilitätsbons zwar bis 25 Jahren nutzbar sein werden, die Ersparnis aber deutlich geringer ist, als bei den gemeindefinanzierten Taxibons.

“Für mich der richtige Weg”

Nina Tomaselli (Grünen) erklärt das Konzept der Nachtmobilitätsbons folgendermaßen: “Für mich unterscheiden sich die neuen Bons deutlich von den vorhandenen Taxibons. Vorallem, dass sie auch in öffentlichen Verkehrsmittel verwendet werden können, sehe ich als einen positiven Aspekt.” Zudem gibt sie auch die größere Altersspanne als Vorteil des Pilotprojektes an. Auf Nachfrage warum als Testregion wieder die Talschaften rund um Bludenz gewählt wurden, gibt sie an: “In den Städten und Regionen um Feldkirch, Dornbirn und Bregenz sind schon einige Konzepte zum sicheren Nachhausekommen vorhanden, deshalb konzentrieren wir uns in der Testphase aufs Oberland.” Sollten die Nachtmobilitätsbons Anklang bei den Jugendlichen finden, sei aber eine Ausweitung auf ganz Vorarlberg geplant. Den geringeren Wert der Bons (5€ Fahrtstrecke für 3€) statt (3,50€ Fahrtstrecke für 1,75€) rechtfertigt Tomaselli auch dadurch, dass die Nachtmobilitätsbons künftig angenommen werden müssen. “Da gab es in der Vergangenheit öfters Probleme mit Taxiunternehmen. Für mich ist dies der richtige Weg, um Jugendlichen ein sicheres und günstiges Nachhausekommen zu ermöglichen”, so Tomaselli.

Zukunft für Taxibons unklar

Was dies nun für die bestehenden Taxibons bedeutet, ist aber noch unklar. “Wie es bezüglich der Taxibons weitergeht, müssen wir noch mit den anderen Gemeinden beraten”, erklärt Stefan Kirisits von der Stadt Bludenz. Die ähnlichen Konzepte zu unterschiedlichen Bedingungen stellen die Gemeinden vor einige Herausforderungen.

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