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Tausende protestierten in Budapest gegen Regierung

Ungarische Gesellschaft gespalten
Ungarische Gesellschaft gespalten
Tausende Ungarn haben sich am Donnerstag auf dem Kossuth-Platz vor dem Budapester Parlament versammelt um gegen Korruption zu demonstrieren. Mit Transparenten mit der Aufschrift "Mafia-Regierung" oder "Wir können nicht so viel Steuern zahlen, wie ihr klaut" zog die Menge auf den Budaer Burgberg, zum Sitz von Staatspräsident Janos Ader und rief "Ader - hau ab".


Inzwischen wurde Spielgeld mit dem Konterfei der Chefin der ungarischen Steuer- und Zollbehörde (NAV), Ildiko Vida, verteilt und erneut deren Rücktritt gefordert. Vida war wegen Korruptionsvorwürfen von den USA mit einem Einreiseverbot belegt worden.

Die Teilnehmer der Protestaktion forderten eine “unabhängige Durchleuchtung” der NAV und Null Toleranz für Korruption. Sie demonstrierten weiter dafür, dass der Staat das Recht auf Privateigentum achtet und “nicht wieder in die Kasse der Privatpensionen greift”. Eszter Somlo von der Facebook-Gruppe “Volkszorn” kritisierte, dass die Steuerbehörde noch immer nicht durchleuchtet worden sei und “korrupte” Leiter der NAV das Geld der Steuerzahler verwalten. Es könnte die Zeit kommen, in der das Mittel des “zivilen Ungehorsams” eingesetzt werden muss. “Wenn wir uns organisieren, können wir unser Land zurückerobern”, betonte Gabor Vago, einer der Organisatoren der Aktion und kündigte für den 16. Dezember eine neue Demonstration an.

Die Demonstration am Donnerstag fügt sich ein in eine Reihe von Protestbewegungen gegen die rechtskonservative Regierung von Premier Viktor Orban. Es war die Internetsteuer, die zunächst Zehntausende auf die Straße und die Protestwelle ins Rollen brachte. Davor hatten die Bürger Zurückhaltung gegenüber der Orban-Regierung geübt, die nun im In- und Ausland immer mehr unter Druck steht.

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