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Taifun tobt in Suzuka

Der Taifun "Ma On" wirbelt das Programm der Formel 1 in Japan durcheinander und hat für eine Premiere gesorgt. Erstmals wurde in der Geschichte der Königsklasse des Motorsports das Samstag-Programm abgesagt.

Die Veranstalter in Suzuka teilten am Freitagabend mit, dass die Strecke wegen des zu erwarteten Wirbelsturms mit Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 180 km/h am Samstag geschlossen bleibt und das für die Startaufstellung zählende Qualifying auf Sonntagvormittag verschoben wird. Das Rennen soll knapp dreieinhalb Stunden später wie geplant am Sonntag (ab 7:30 Uhr MESZ) über die Bühne gehen. Bisher ist nur der Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps im Jahr 1985 abgesagt worden. Damals war der Ardennen-Kurs nach dem Freitagtraining nicht mehr befahrbar gewesen.

Bereits am Freitag machte den Piloten auf dem 5,807 km langen GP-Kurs teilweise sintflutartiger Regen zu schaffen. Michael Schumacher wurde dabei mit der Tagesbestzeit von 1:45,388 Minuten und einem Schnitt von über 198 km/h einmal mehr seinem Ruf als „Regenkönig” gerecht. „Große Erkenntnisse gibt es nach diesem Training nicht, es war zu nass”, meinte der Deutsche. „Zum Glück sind alle wichtigen Entscheidungen schon gefallen.”

Christian Klien landete im Jaguar in der Gesamtwertung aus erster und zweiter Session mit 1:52,232 – also fast sieben Sekunden hinter „Schumi” – auf Platz 18, sein Teamkollege Mark Webber kam auf Platz 16, einen Rang hinter Jarno Trulli bei seinem Toyota-Debüt. „Das war wirklich völlig sinnlos. Es war derartig nass, auch die Sicht war praktisch null, das bringt gar nichts”, sprach Klien von irregulären Bedingungen. „Das Risiko, das Auto wegzuwerfen, war immens groß – und das wollten wir vermeiden. Sicherlich bräuchte ich hier jede Runde, aber nicht unter diesen Bedingungen. Erzwingen kannst du nichts!”

Im zweiten Training ging dann der „Wasserstand” auf der Strecke etwas zurück. „Das waren sicherlich meine schwierigsten Runden in dieser Saison. Suzuka ist schon im trockenen Zustand eine sehr schwierige Strecke”, erklärte Klien, der nun praktisch ohne Erfahrungswerte in das für Sonntag geplante Qualifying gehen wird.

Als die Dunkelheit in Suzuka einbrach, wurde das Fahrerlager sturmfest gemacht. Seile wurden um Kisten gezogen, Netze gespannt. „Es wird noch mehr Regen geben”, lautete die Prognose von Lokalmatador Takuma Sato (BAR-Honda) vor der Ankunft von „Ma On”.

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