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Tafelgut von Chur nach Vaduz

Nach zähen Verhandlungen zwischen dem Bistum Chur und dem Erzbistum Vaduz erhält dieses nach der „Abspaltung“ einen Teil des bischöflichen „Tafelgutes“ von Chur.

„Ob die Ausgliederung des Erzbistums Vaduz aus dem Bistum Chur als gelungen betrachtet werden kann, wird die Geschichte mit der Zeit zeigen“, kommentiert der Churer Bischof Am-d-e Grab die Frage, ob es sinnvoll war, das Erzbistum vor sechs Jahren aus dem Bistum Chur auszugliedern. Nach Streitigkeiten im Bistum Chur zwischen Klerus und Bevölkerung – der heutige Erzbischof Wolfgang Haas stand damals im Mittelpunkt – löste Papst Johannes Paul II. das Problem, indem er das Erzbistum Vaduz neu errichtete. Mit der Übergabe eines Teiles des „Bischöflichen Tafelgutes“ von Chur an Vaduz wurde das finanzielle Problem des Erzbistums jetzt gelöst und die Trennung damit endgültig vollzogen.

Erst nach Intervention

„Für das Bistum Chur ist der Verlust von zwei Millionen Euro schmerzlich und kann nur durch Darlehn abgedeckt werden“, bedauert Bischof Grab. Dennoch scheint das Bistum noch mit einem „blauen Auge“ davon gekommen zu sein, denn die ursprünglichen Forderungen von Erzbischof Haas seien weit höher gewesen. Erst durch eine Intervention des Vatikans wurde eine Lösung „gefunden“.

Erzbischof Haas, der nach seiner Ernennung Jahre lang im Kloster Schellenberg „residieren“ musste, kaufte im vergangenen Jahr ein Haus in Vaduz, welches zur Erzbischöflichen Residenz umgebaut wurde. Insider sprechen von „erzbistümlichen“ Schulden in der Höhe von rund zwei Millionen Euro. Vom Staat erhält das Erzbistum jährlich nur gerade 200.000 Euro (Anm. d. Red.: Im Fürstentum wird keine direkte Kirchensteuer eingehoben), über private Spenden insbesondere vom Fürstenhaus schweigt sich Generalvikar Markus Walser aus.

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