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Szenischer Adventkalender: Theater mit 24 Programmen

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Wie in einem richtigen Adventkalender präsentiert die Theatergruppe "Ohne Titel" von 1. bis 24. Dezember tägliche Theater-Überraschungen, die in einem leerstehenden Geschäft an einer Bushaltestelle im Salzburger Stadtteil Itzling auf ihr Publikum warten.

 ”Ein Spiel mit dem kindlichen Staunen, eine Art Familientreffen im Künstler-Milieu, tägliche Überraschungen in der Vorstadt” – das sind die Schlagworte, mit denen Arthur Zgubic, Dramaturg der freien Salzburger Theatergruppe “Ohne Titel”, das Konzept seines Theaterprojektes “Warteraum für Winterreisende – ein Adventkalender” im APA-Gespräch zusammenfasste.Die maximal einstündigen Miniaturen stammen aus den Genres Theater, Film, Tanz, Oper, Musik und bildende Kunst. Ganz am Anfang haben zwei Sängerinnen und eine Schauspielerin Lieder aus Schuberts “Die Winterreise” gesungen und gesprochen, Glühwein floss dabei durch die Tassen im Publikum, und der Bus vor der Türe fuhr ohne seine Fahrgäste ab. Ähnlich wird es sein, wenn die performativen Poesie-Anarchisten vom “Büro Josef Böhm” ein gar nicht weihnachtliches Ketchupflaschen-Weitschießen mit dem Publikum veranstalten, Fritz Rücker seine Film-Collage über Türen in legendären Film-Szenen zeigt, oder sich an einem Sonntagnachmittag die ganze Familie auf eine Zugreise durch Russland begibt und dabei immer noch skurrilere Menschen trifft.

Insgesamt hat “Ohne Titel” nur zwei der 24 Programme selbst produziert, die restlichen 22 künstlerischen Advent-Überraschungen stammen von den unterschiedlichsten Salzburger Künstlern und Künstlergruppen. Dieser theatralische Adventkalender ist das erste aus “Podium 08”, dem neuen Fördertopf des Landes unterstützte Projekt. Für die 24 Theater-Miniaturen stehen den Künstlern insgesamt 15.000 Euro zur Verfügung.

Das Theater “Ohne Titel” versteht den “Adventkalender” als Teil des mehrjährigen Projektes “Vorstadt vor Ort”. Dabei werde “ein Leben simuliert, das es gar nicht mehr gibt”, wie Zgubic erläuterte. Im fiktiven “Grandhotel Itzling”, im Frisiersalon “Blond, na und?” oder an der “Philosophischen Tankstelle” sollen nicht nur Räume für das Theater erobert, sondern Formate und Formensprachen erprobt und eine Vorstadt, in der jedes zweite Geschäft leer steht, zur Diskussion gestellt werden.

Details zu den Gratis-Vorstellungen beim “Adventkalender” gibt es unter 0650/42 11 200 oder mailto:sabine.jenichl@ohnetitel.at

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