Das SU-Wien-Duo hatte im Londoner Aquatics Centre im Vorkampf der technischen Kür 82,000 Punkte erreicht und war damit auf den 19. Rang gelegen. Montag erhielten sie für ihre Darbietung zu Kompositionen von Modest Mussorgski und Tuomas Holopainen 81,850 Punkte (Platz 20), gesamt ergab das 163,850. Als Führende gingen die Russinnen Natalja Ischtschenko/Swetlana Romaschina in das Zwölferfinale (196,800). “Du trainierst dein ganzes Leben, dann hast du sechs Minuten. Da muss alles zu hundert Prozent passen. Wir sind absolut zufrieden, haben an beiden Tagen alles gegeben”, sagte Brandl.
Ihre freie Kür war u.a. von der russischen Olympiasiegerin Anastasia Ermakowa kreiert worden, die Österreicherinnen setzten ihr Vorhaben um, waren voll konzentriert und bei jeder Übung aufmerksam. “Ich hätte noch eine Länge schwimmen können, ich weiß nicht, woher die Kraft kam. Ich kann meine Emotionen gar nicht beschreiben”, meinte Brandl freudestrahlend. “Die Stimmung ist ein Wahnsinn. Man kann das nicht mit einer WM oder EM vergleichen, der Aufwand der ganzen Jahre hat sich gelohnt.”
Es spiele nun auch keine Rolle, ob man 18. oder 20. geworden sei. “Wie die anderen schwimmen, können wir sowieso nicht beeinflussen”, sagte die 22-jährige Brandl. “Wir haben uns so gut wie möglich vorbereitet, haben auch in London noch jeden Tag sechs bis acht Stunden trainiert”, erzählte die um vier Jahre jüngere Lang, für die es die erste Teilnahme an Sommerspielen war.
Verbesserungspotenzial sehen freilich beide noch, auch sie finden die Darbietungen mancher Konkurrentinnen faszinierend. “Was manche für eine Körperbeherrschung haben. Da gilt es, die physikalischen Kräfte auszuschalten. Technik, Ausdauer, Schnellkraft, all das muss man trainieren und braucht man für diesen Sport”, sagte Brandl, die sich freute, dass auch andere ÖOC-Athleten Interesse zeigten. So sei die Judokämpferin Hilde Drexler im Athletendorf zu ihnen ins Zimmer gekommen und wollte mehr erfahren.
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