Die Gesundheitsbehörde des Landes hatte dem Orchester am Donnerstag eine Besucherzahl von maximal 250 Personen vorgeschrieben – trotz eines zuvor bewilligten Covid-19-Sicherheitskonzepts mit strengen Sicherheitsmaßnahmen. Für die vier Konzerte waren jeweils zwischen 400 und 1000 Besucherinnen und Besucher gebucht. "Für uns ist das Vorgehen schwer nachvollziehbar", ärgert sich Geschäftsführer Sebastian Hazod.
Der deutsche Violinist Kolja Blacher hätte die neue Abosaison des Symphonieorchester Vorarlberg am Freitagabend in Feldkirch als Dirigent und Solist eröffnen sollen. Auf dem Programm standen Werke von Leonard Bernstein, Samuel Barber und Joseph Haydn. Bis Sonntag waren jeweils zwei Konzerte im Montforthaus Feldkirch und im Festspielhaus Bregenz geplant. So wären die bisher geltenden, coronabedingten Abstandsregeln einzuhalten gewesen.
Am Donnerstag wurde von der Gesundheitsbehörde dennoch die maximale Besucherzahl auf 250 beschränkt. "Das ist für uns weder wirtschaftlich noch organisatorisch zu schaffen", schildert SOV-Geschäftsführer Hazod. "Wie sollten wir innerhalb eines Tages eine Auswahl unter 1000 Besucherinnen und Besuchern treffen und 750 von ihnen über eine Absage benachrichtigen?"
Ein Orchesterkonzert ist kein Fußballspiel
"Dass ein Orchesterkonzert genauso behandelt wird wie ein Fußballspiel, ist für mich völlig unverständlich. Auch dass Vorarlberg strenger vorgeht als Wien mit noch höheren Infektionszahlen, kann niemand verstehen", zeigt sich Hazod über das Vorgehen des Landes verärgert. Schließlich hätten Veranstaltungen wie die Bregenzer Festtage gezeigt, dass die Sicherheit der Musiker und der Besucher zu gewährleisten ist.
"Wir haben ein bewilligtes Sicherheitskonzept mit genügend Abstand für alle Besucher. Dass nun unsere Konzerte dennoch de facto verboten werden, ist schwer nachvollziehbar", ärgert sich Hazod. Sein Team werde sich um eine rasche Rückabwicklung der Buchungen bemühen. "Auch die Gagen für das Orchester werden selbstverständlich bezahlt", betont Hazod. "Alles andere wäre gegenüber den Musikerinnen und Musikern in höchstem Maße unfair."
(Red.)
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