VN: Es wurde gesagt, sie bringen nicht mehr die erwartete Leistung?
Medini: “Ich kann die Sache nicht ganz nachvollziehen. Handball ist ein Mannschaftssport, doch es kommt mir so vor, dass ich nun der Sündenbock bin für Fehler, die andere gemacht haben. Es zeugt auch nicht von viel Loyalität, wenn die Meldung zu einem Zeitpunkt an die Öffentlichkeit geht, zu dem sich der Sündenbock außer Landes befindet.”
VN: Was meinen sie konkret mit den Fehlern anderer?
Medini: “Der Trainer und der Manager haben vor Beginn der Saison den Kader zusammengestellt. Nach neun Runden liegen wir auf Rang drei in der Handballliga Austria und sind im Achtelfinale des Europacups. Damit liegen wird meiner Meinung nach im Plansoll von dem, was wir uns als Ziel gesetzt haben. Und urplötzlich ist von einem Tief die Rede, an dem ich maßgeblichen Anteil haben soll. Vielleicht sollten die verantwortlichen Herren einmal ihre Vorstellungen überdenken und nicht nur einfach die Schuld auf einen Spieler abwälzen. Verwunderlich auch, dass die Kritik nur meine Person betrifft und zum Beispiel die beiden anderen Legionäre aus der Verantwortung genommen werden.”
VN: Es hieß, sie seien nicht mehr die Führungsperson wie in den früheren Jahren?
Medini: “Vielleicht haben verschiedene Personen im Verein eine andere Auffassung vom Handballsport als ich. In der letzten Saison war ich in der HLA bzw. in der Champions League in 31 Spielen 60 Minuten im Einsatz und habe stets versucht, meine beste Leistung für den Verein zu bringen. Daran hat sich nichts geändert, doch nun scheint dies für einige Herren zu wenig zu sein. Mir wurde vorgeworfen, die Gegner haben keine Angst mehr vor mir.”
VN: Was sagen sie zur geplanten Verpflichtung von Stanislaw Kulintschenko?
Medini: “Ich habe kein Problem damit, zumal der Russe sicher ein Tophandballer ist. Doch es ist eine kurzfristige Lösung, was der vorgegebenen Philisophie des Vereins, bei Legionären eine längerfristige Planung zu verfolgen, widerspricht.”
VN: Haben sie sich schon Gedanken über ihre Zukunft gemacht?
Medini: “Ich bin körperlich fit und habe vor, zumindest noch zwei Jahre Handball zu spielen. Daneben könnte ich mir aber auch vorstellen, als Trainer tätig zu werden. Ich stehe vor dem Abschluss meiner Trainerprüfung an der Sporthochschule in Zagreb. Mit einem Hochschulabschluss (BWL) muss ich mir keine großen Existenzsorgen machen und kann mir auch einen Wechsel in die Privatwirtschaft vorstellen.”
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