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Sulzberg setzt auf Fernwärme

Sulzberg - Ein Großteil der Bewohner des Dorfkernes verzichtet auf fossile Brennstoffe. Das dorfeigene Biomasse-Fernwärmekraftwerk versorgt 65 Haushalte bereits seit 2002 mit der CO2-neutralen Energie.

Mit Hackschnitzeln betrieben, ersetzt das umweltfreundliche Kraftwerk 330.000 Liter Öl pro Jahr. Und schont damit neben der Umwelt vor allem den Geldbeutel. „Bei uns wird nur bezahlt, was man wirklich braucht“, erklärt der Geschäftsführer des Biomasse-Kraftwerkes, Leonhard Baldauf.

Simple Technik

Die Funktionsweise des Kraftwerkes ist dabei so simpel wie genial. Zwei Öfen werden mit Hackschnitzeln beheizt und erwärmen dadurch das Heizungswasser, das mittels Fernwärme-Leitungen direkt an die Haushalte weitergegeben wird. Eine sogenannte „Wärmeübergabestation“ in den Haushalten übernimmt die Fernwärme und speist diese in das hauseigene System ein. Vor allem bei Neubauten ergeben sich dadurch große Vorteile. „Man kann gänzlich auf ein Kamin und einen Heizraum verzichten“, betont Konrad Blank, Obmann der betreibenden Genossenschaft. Sollten die Öfen einmal zu wenig Energie erzeugen, hilft das Zuheizen eines Öltanks, die Fernwärme auf konstant hohem Niveau zu halten. Die Wärmewirkung des Kraftwerkes ist aber ohnehin auf zirka 100 Haushalte begrenzt. „Die Leitungen weiter zu legen, wäre unwirtschaftlich“, sagte Blank. Deshalb wurde die Dimension des Sulzberger Biomassewerkes von vornherein klein gehalten. Die Gemeinde sei zu verstreut, um alle Bewohner damit zu versorgen.

Vorzug der Region

Die Hackschnitzel, die das Werk verbraucht, stammen allesamt von 47 in Sulzberg beheimateten Bauern. „Wir haben in Sulzberg so viel Holz, dass das auf der Hand liegt“, betont der Genossenschafts-Obmann. Damit bleibe die Wertschöpfung innerhalb der Gemeinde und die Bauern könnten dadurch Geld verdienen. Nachteile für die Natur würden sich dadurch keine ergeben. Im Gegenteil: „Je mehr Holz genutzt wird, desto mehr wächst nach“, sagt Blank. Ob ein Biomasse-Fernwärmekraftwerk auch für größere Gemeinden denkbar wäre? „Sicher“, zeigt er sich überzeugt. „Es gibt ja bereits größere in Lech oder in Rankweil.“ Der Aufwand würde sich allemal lohnen.

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