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Südosteuropa-Treffen ohne Kosovo begonnen

Auch der türkische Präsident Erdogan wird teilnehmen
Auch der türkische Präsident Erdogan wird teilnehmen ©APA (AFP)
Mit einem regionalen Außenministertreffen hat am Montag in der bosnisch-herzegowinischen Hauptstadt Sarajevo das zweitägige Jahrestreffen des Südosteuropäischen Kooperationsprozesses (SEECP) begonnen. An der Versammlung wird auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan teilnehmen, teilte sein Kommunikationschef Fahrettin Altun am Sonntag mit. Nicht dabei ist hingegen der Kosovo.

Als Grund für seine Absage nannte der kosovarische Regierungschef Hashim Thaci, Bosnien-Herzegowina müsste vor einem Besuch die Unabhängigkeit der ehemaligen serbischen Provinz anerkennen. Milorad Dodik, bosnischer Serbe und aktueller Vorsitzender der dreigliedrigen Staatsführung Bosnien-Herzegowinas, bezeichnete erst jüngst den Kosovo als "undefiniertes Subjekt". Aus Solidarität mit dem Kosovo wird auch der albanische Außenminister Gent Cakaj nicht teilnehmen. Ob der albanische Präsident Ilir Meta am Dienstag anreisen wird, ist noch ungewiss.

Erdogan sicher dabei

Die Anreise Erdogans hingegen scheint fix. Kommunikationschef Altun erklärte laut der Zeitung "Hürriyet" am Sonntag auf Twitter, die Türkei habe stets einen wirksamen Beitrag zur SEECP geleistet, der einzigen regionalen Kooperationsplattform, an der alle Balkanländer beteiligt sind. Erdogan, der bereits am Montag in Sarajevo eintreffen soll, werde dort voraussichtlich bilaterale Treffen abhalten.

Regierungschefs und Funktionäre der Balkanländer vertreten

Am Dienstag kommen auch die Präsidenten Sloweniens, Nordmazedoniens und Montenegros. Serbien und Bulgarien wollen sich durch ihre Regierungschefs vertreten lassen, Kroatien, Moldawien, Rumänien und Griechenland durch andere Funktionäre. Der Höhepunkt der Jahresversammlung sollte am Dienstag die Übergabe des einjährigen Vorsitzes des Kooperationsprozesses an den Kosovo im Jahorina-Gebirge werden - die Auswirkungen der Abwesenheit Thacis darauf sind noch ungewiss.

Der Südosteuropäische Kooperationsprozess wurde im Juni 1996 als regionales Forum für die Staaten Südosteuropas gegründet. Zweck des Forums ist es, die Zusammenarbeit unter den Ländern zu fördern und als einheitliches Sprachrohr der Region in der Welt zu dienen. Mitglieder des SEECP sind Albanien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Griechenland, Kroatien, Mazedonien, Moldawien, Montenegro, Rumänien, Serbien, Slowenien und die Türkei.

(APA)

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