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Südafrikaner Van Niekerk gewann 400 m mit Weltrekord

Gespannter Blick auf die Anzeigetafel
Gespannter Blick auf die Anzeigetafel
So schnell hat nie jemand eine Bahn in der Leichtathletik umrundet: Wayde van Niekerk rannte im Olympia-Finale in Rio Weltrekord über 400 m und verblüffte damit auch seinen Vorgänger Michael Johnson. Der Südafrikaner gewann über die Stadion-Runde überlegen in 43,03 Sekunden, die alte Bestzeit von 43,18 hatte US-Star Johnson 17 Jahre davor bei der WM 1999 in Sevilla aufgestellt.


“Oh, mein Gott! Ein Weltrekord von Bahn acht! Ich habe noch nie jemand zwischen 200 und 400 m so gesehen”, sagte der staunende Johnson beim britischen TV-Sender BBC. “Gut gemacht von diesem Youngster”, lobte Johnson weiter. “Das war ein Massaker von van Niekerk.”

Van Niekerk selbst meinte: “Ich habe daran geglaubt, dass ich den Weltrekord bekommen kann. Ich habe von dieser Medaille schon immer geträumt. Ich bin gesegnet.”

Silber ging an James Kirani aus Grenada, den Goldmedaillengewinner von London 2012, in 43,76 Sekunden. Dritter wurde der US-Amerikaner LaShawn Merritt in 43,85 Sekunden, beide hatten mehrere Meter Rückstand auf den Sieger. Dem 30-jährigen LaShawn Merritt blieb damit ein zweiter Triumph nach 2008 in Peking verwehrt. Der Weltmeister von 2009 und 2013 und frühere Dopingsünder war als Weltjahresbester angereist, hatte aber keine Chance gegen van Niekerk und Kirani.

Mit dem Weltrekord und dem Olympiasieg machte der Marketingstudent von der Universität in Bloemfontein beste Werbung für sich selbst: Wie schon bei der WM 2015 in Peking zeigte der eher schmächtige 24-Jährige auf der Zielgeraden sein unvergleichliches Stehvermögen. “Jesus, I’m all yours, use me”, stand auf seinen Rennschuhen.

Für Johnson ist van Niekerk “so jung”: “Was kann er noch erreichen? Kann er unter 43 Sekunden laufen?”, fragte der 48-Jährige, der mit vier Olympiasiegen und acht WM-Titeln die 400 m über viele Jahre dominiert hatte. Er prophezeite gar: “Usain Bolt wird bald zurücktreten, das könnte der neue Star des Sports sein.”

Bolt und van Niekerk umarmten sich auf dem Weg in die Katakomben. Wenige Minuten nach dem Südafrikaner hatte der Superstar aus Jamaika über 100 m triumphiert.

Merritt war auch vor vier Jahren in London als Topfavorit angetreten, musste aber im Vorlauf verletzt aufgeben. Er zeigte sich als fairer Verlierer. “Das war ein verrücktes Rennen, ein großer Moment in der Geschichte. Der Weltrekord wurde gebrochen, und der beste Mann der Welt hat gewonnen”, sagte er. “Es hätte besser für mich laufen können, aber es war fantastisch, Teil dieses Rennens gewesen zu sein.”

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