Zwei von ihnen hatten ihre Sucht vorgetäuscht und so von einem Wiener Arzt die Medikamente verschrieben bekommen, die sie dann an Abnehmer aus der Welser Drogenszene verkauften. Das teilte die Polizei am Freitag mit.
Wöchentlich 70 Kapseln Substitol von Arzt
Bei den Mitgliedern der Bande handelt es sich um drei Männer und zwei Frauen im Alter von 25 bis 53 Jahren. Alle stammen aus Österreich. Zwei der Männer hatten bereits seit den Jahren 2002 bzw. 2004 in Wien wöchentlich 70 Kapseln des opiathältigen Medikamentes Substitol von einem Arzt verordnet bekommen. Insgesamt sammelten sie so über 25.300 Stück mit einem Straßenverkaufswert von über 885.000 Euro.
Die fünf Dealer, von denen derzeit vier in Wels bzw. in Wien in Untersuchungshaft sitzen, wurden nach monatelangen Ermittlungen im Juli festgenommen. Bisher hat die Polizei zudem 40 Abnehmer ausgeforscht. Sie werden ebenfalls angezeigt.
Substitol verdrängt Heroin
Laut Kriminalisten hat der Drogenersatzstoff Substitol innerhalb der vergangenen Jahre andere Suchtmittel wie Heroin in der gesamten österreichischen Szene verdrängt. Da in Wels die Einnahme des Medikaments direkt in der Apotheke vorgeschrieben ist, in Wien die Bestimmungen aber lockerer sind, habe sich zuletzt ein reger Handel von der Bundeshauptstadt nach Oberösterreich ergeben. Dazu komme, dass eine Kapsel am Schwarzmarkt in Wien nur 15 Euro bringe, in Wels aber 35 bis 40 Euro. (APA)
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