Betroffene Eltern und Fachkräfte haben der Vorarlberger Kinder- und Jugendhilfe in einer Studie ein gutes Zeugnis ausgestellt. Das Land hatte die Befragung in Auftrag gegeben, durchgeführt wurde sie mit dem Österreichischen Institut für Familienforschung an der Universität Wien. Verbesserungspotenzial sahen die Befragten vor allem in den Bereichen interdisziplinäre Kooperation, Personalsituation und finanzielle Ausstattung sowie Prävention.
"Niveau aufrechterhalten"
"Es gibt ein hohes Maß an Zufriedenheit, Klarheit und Professionalität. Wichtig ist nun, dass wir dieses Niveau aufrechterhalten. Dazu werden wir uns die Schlussfolgerungen und Empfehlungen aus der Studie genau anschauen und gemeinsam mit unseren Systempartnern weiterentwickeln", sagte Landesrätin Katharina Wiesflecker (Grüne) bei der Präsentation der Ergebnisse. Das Land hatte die Untersuchung 2020, sieben Jahre nach Einführung eines neuen Kinder- und Jugendhilfegesetzes, in Auftrag gegeben. Ziel sei die Qualitätssicherung der öffentlichen (Bezirkshauptmannschaften) sowie der privaten (zum Beispiel Institut für Sozialdienste oder Kinderdörfer) Kinder- und Jugendhilfe in Vorarlberg gewesen.
Bei insgesamt hoher bis sehr hoher Zufriedenheit sahen die Befragten auch Verbesserungsmöglichkeiten in einigen Bereichen. So wünschten sich insbesondere die befragten Fachkräfte einen Ausbau der Prävention. Bei der Beurteilung der Kindeswohlgefährdung sollten auch psychische Gewaltformen stärker berücksichtigt werden. Ebenfalls auf der Wunschliste stand eine Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den Fachbereichen, die unter anderem durch gemeinsame Weiterbildung erreicht werden soll.
Land vor Herausforderungen
Dass ein Ausbau der personellen und finanziellen Ressourcen als wünschenswert gesehen werde, sei wenig überraschend, sagte Wiesflecker. Allerdings stehe das Land auch im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe derzeit eher vor der Herausforderung, für die bestehenden Stellen geeignete Fachkräfte zu finden. Einige Verbesserungspotenziale, die in der Studie angesprochen wurden, seien bereits in Arbeit, etwa zur Betreuung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge. Die anderen sollen im März im Kinder- und Jugendhilferat diskutiert werden, der dann Empfehlungen an das Land ausarbeiten wird.
(APA)
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