Stronachs Magna profitierte von Eurofighter-Deal
Nach “profil” vorliegenden Informationen wurden unter dem Titel Kompensationsgeschäfte Aufträge im Gegenwert von insgesamt mehr als 300 Millionen Euro geltend gemacht. Bisher war nur von knapp 200 Millionen Euro die Rede.
Stronach bestritt Profit
Der damalige Wirtschaftsminister Bartenstein (ÖVP) hatte vor dem Eurofighter-U-Ausschuss im Jahr 2007 ausgesagt, dass der Konzern in drei Jahren (2003 bis 2005) Gegengeschäfte im Ausmaß von 195 Mio. Euro abgerechnet habe. In der Samstag-Ausgabe des “Standard” bekräftigte Bartenstein, dass Magna “sicher keinen Verlust damit gemacht, sondern natürlich davon profitiert” habe. Stronach hatte jedoch schon damals im U-Ausschuss bestritten, dass Magna oder er selbst vom Eurofighter-Kauf profitiert hätten, und er bekräftigte dies auch in der vergangenen Woche.
“profil” veröffentlicht in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe auch den Inhalt eines mit 27. Juli 2001 datierten Schreibens des früheren EADS-Aufsichtsratschefs und Vorstands der DaimlerChrysler AG, Manfred Bischoff, an den damaligen Finanzminister Grasser. Bereits Monate, bevor die Abfangjäger-Beschaffung überhaupt ausgeschrieben war, unterbreitete Bischoff Grasser das konkrete Angebot über den Ankauf von 18 Eurofighter Typhoon.
Enge Verbindungen
Gleichzeitig verwies Bischoff auf die engen Geschäftsverbindungen zwischen EADS-Hauptaktionär DaimlerChrysler AG (heute Daimler AG) und Magna: “Außerdem darf ich Ihnen bestätigen, dass das Haus DaimlerChrysler AG das Vorhaben voll unterstützt und entsprechende Beiträge zur Erfüllung der Kompensationsforderungen bereits heute leistet: mit dem 100%igen Tochterunternehmen EUROSTAR produzieren wir erfolgreich am Standort Graz, mit der Magna Steyr Fahrzeugtechnik haben wir eine langjährige und intensive Zusammenarbeit.” Das Grazer Eurostar-Werk gehörte damals zur Gänze DaimlerChrysler und sollte im Juli 2002 von Magna übernommen werden.
(APA)
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