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Stronachs Gold lockt Götzner nicht

Wollen nicht in die Stronach-Partei: Unternehmer Zech, VHS-Direktor Türtscher
Wollen nicht in die Stronach-Partei: Unternehmer Zech, VHS-Direktor Türtscher
Götzis - VHS-Direktor Türtscher und Unternehmer Roman Zech lehnten Angebote vom austro-kanadischen Milliardär ab.
Stronach-Kandidatur jetzt fix
ÖVP wirft Stronach Stimmenkauf vor

Milliardär und Neopolitiker Frank Stronach ist auf Mitstreiterfang. Drei Nationalratsabgeordnete als Unterstützer hat er schon gefunden. Dass er im nächsten Nationalratswahlkampf mitmischt, ist somit fix. Politiker sucht er bundesweit. In Vorarlberg hat er sich bei zwei Persönlichkeiten allerdings eine Abfuhr eingeholt.

Wolfgang Türtscher (56), Direktor der Bregenzer Volkshochschule, lehnte dankend ab. Dem Götzner hätte man im Juni das Amt des Landesobmanns angetragen, bestätigt er. „Ich hatte kein Interesse. Erstens bin ich ÖVP-Mitglied, zweitens halte ich diese Gruppe für nicht notwendig. Damit kann ich mich nicht identifizieren“, erklärt der ÖAAB-Lehrerobmann. Wer an ihn herangetreten wäre, das will Türtscher nicht sagen. Nur so viel: Stronach persönlich war es nicht.

„Geld zur Genüge“

Dem Spitzenkandidaten wird vorgeworfen, seine neuen Parteifreunde mit seinem Vermögen zu kaufen. Für den Wahlkampf sollen 25 Millionen Euro zur Verfügung stehen. „Wer das Gold hat, bestimmt die Regeln“, gilt als Leitmotiv des Austro­kanadiers. Wie viel Türtscher als Landesobmann verdient hätte, weiß er nicht. „So weit, meine Besoldung zu besprechen, sind wir gar nicht gekommen.“ Nur eines wurde Türtscher, der elf Jahre lang in der Götzner Kommunalpolitik Erfahrung gesammelt hatte, gleich gesagt: Geld spielt keine Rolle. „Es hieß: Für den Wahlkampf ist zur Genüge da.“

Zech: Interesse, aber keine Zeit

Auch der Götzner Unternehmer Roman Zech (56) erhielt vergangene Woche ein Angebot, wie er erzählt. Auch er lehnte ab – allerdings aus Zeitgründen. Gereizt hätte es ihn schon. „Es wäre sicherlich eine interessante Aufgabe, aber ich kann nicht auf zwei Hochzeiten tanzen. Dafür ist das Unternehmen zu groß“, erklärt der erfolgreiche Fensterbauer. Sein Betrieb mit über 100 Mitarbeitern in Vorarlberg und 50 in China habe Vorrang.

Zech gilt als Querdenker. Auch bei den eigenen Leuten hat er sich schon unbeliebt gemacht, etwa als er 2007 gegen die Pflichtmitgliedschaft der Wirtschaftskammer wetterte. Damals bezeichnete er die Kammer als Tintenburg: „In der Wirtschaftskammer herrscht zu wenig direkte Demokratie. Daher ist auch nicht sichergestellt, dass die wirklich guten Leute in der vordersten Linie stehen.“ Der ehemalige Wirtschaftskammer-

Vizepräsident

und Vizepräsident des Rings freiheitlicher Wirtschaftstreibender ist nicht nur in der Fensterbranche tätig. Ihm gehört das Alpengasthaus „Millrütte“ oberhalb von Götzis.

Namen, wer denn in Vorarlberg die Partei vertreten wird, will Stronach-Sprecher Patrick Kovacs-Merlini nicht verraten. „Es gibt Gespräche, das ist klar. Das Team wird Frank aber erst Ende September präsentieren“, sagt er.

Einen Namen hat die Partei des Euro-Kritikers noch nicht, ebenso fehlt ein Parteiprogramm.

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