Während der Parteigründer Witze erzählte und mit müder Stimme Auszüge aus seinem Parteiprogramm darbot, attackierte der Salzburger Spitzenkandidat Hans Mayr vor allem die SPÖ, ÖVP und die FPÖ. Landeshauptfrau Burgstaller bekam die heftigste Schelte ab. Sie sei für vier Skandale verantwortlich, schon allein wegen der Causa “Osterfestspiele”, wo sie bei Gericht zugeben habe müssen, dass sie gelogen habe, wäre ihr Rücktritt fällig gewesen, wetterte der Spitzenkandidat.
“Das gehört am kommenden Sonntag bestraft.” Den Grünen attestierte er die “Nebenwirkung”, dass ihr Leitmotiv laute, “wir sind dafür dass wir dagegen sind”. “Aber vielleicht sind sie doch ein kompetenter Partner”, stellte Mayr die Frage in den Raum. Das Team Stronach trete hingegen für eine neue Politik ein, “wir sind weder links noch rechts, in der Mitte unserer Arbeit steht das Volk”.
Eine Blasmusikkapelle spielte den Rainermarsch, Österreich-Fahnen wurden unter Applaus staatstragend geschwenkt, als Frank Stronach kurz vor 19.00 Uhr in den Europasaal des Kongresshauses einmarschierte. Nach der Salzburger Landeshymne ertönte eine Tonbandstimme: “Wir machen Politik mit Herz und Hausverstand”, das Team Stronach stehe für die Werte “Wahrheit, Transparenz und Fairness”.
Am Beginn seiner Rede erzählte Stronach Witze über 80-Jährige, dann schlug er einen ernsteren Gang ein. Warum er sich das antue, in die Politik zu gehen? Zuerst ließ er wissen, dass er noch Buckl-Pisten fährt. Dann sagte er: “Ich will zu einer besseren Gesellschaft beitragen. Wenn die Leute keine Werte mehr haben, geht das Land den Abgrund zu. Ich möchte ein Vorbild sein, dass es noch anständige Leute gibt, die an etwas glauben und ein Beispiel setzen können.” Anschließend offerierte er – sichtlich ermüdet – Auszüge aus seinem Parteiprogramm. “Wir müssen aufhören Schulden zu machen und die Wirtschaft ankurbeln”, lautete seine Devise.
Auch Ex-Tormann-Trainer Otto Konrad, zweitgereihter Kandidat auf der Landesliste vom Team Stronach, will sich als Politiker für eine bessere Gesellschaft einsetzen. “Meine 17-jährige Tochter ist die Generation, die das ausbaden muss, was die Wohlstandsgesellschaft verbockt hat.”
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