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Stürmischer Applaus für Preuss

Schwarzach/Berlin - Für den an sich kaum möglichen Zusammenschluss von schönem Schein (Mode) und erstrebter Wahrhaftigkeit (Theater) machte sich der junge Vorarlberger Regisseur Philipp Preuss stark.

Und siehe da – mit großem Erfolg.

Jubel bei der Premiere des Fassbinder-Stücks „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“ im renommierten Deutschen Theater am Donnerstagabend.

Preuss hat sich von Galerien (darunter das Künstlerhaus Bregenz) über Bühnen im Ruhrgebiet oder das Frankfurter Schauspielhaus an eine der ersten Adressen in Berlin hochgearbeitet. Immer mit Überraschungseffekten.

Nachdem er Schauspieler unter fremden Namen als bildende Künstler präsentierte und mit deren Installationen Kuratoren wie Besucher, die das nicht gleich durchschauten, düpierte, inszenierte er nun Fassbinders Drama als Modeschau.

Das Zusammenspiel von daherstöckelnden Models und gestikulierenden Schauspielerinnen gelingt, weil Preuss sehr genau darauf geachtet hat, wie die Hauptfigur – eine Modeschöpferin – ihre Gefühlsäußerungen ihrem Karrierestreben unterwirft. Und wo Bodenhaftung angesagt ist, überbrückt der Regisseur die Gegensätze mit Witz.

Das Konzept ist tauglich und gibt der aus heutiger Sicht zuweilen doch etwas zu anrührend platten Gesellschaftskritik von Fassbinder eine zusätzliche Dimension.

Nächste Aufführung: 28. Jänner, 20.30 Uhr. Das Stück bleibt auf der kleinen Bühne des Deutschen Theaters Berlin längere Zeit auf dem Spielplan.

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